Politikwiss. Habilitationsschrift Universität München; Gutachter: P. C. Mayer-Tasch. - Welche Bedeutung hat Partizipation, d. h. Inklusion bürgerschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Akteure an der Politik, in einem so spezifischen Bereich wie der Umweltpolitik? Umweltpolitik ist geradezu ein Experimentierfeld für partizipative Politikformen geworden, wo sie repräsentativdemokratische Verfahren primär ergänzen. Sie reichen von Verfahren im exekutiven und judikativen Bereich über direkt-demokratische und umweltökonomische Formen. Die Partizipierenden haben in diesen Verfahren nicht nur eine konsultative, sondern zum Teil gar eine Entscheidungsrolle. In dieser umfangreichen Studie fragt Kohout nach dem Verhältnis von Partizipation und der Qualität umweltpolitischer Entscheidungen. Sein Konzept partizipativer Umweltpolitik geht von der normativen Annahme aus, dass partizipativ angelegte Entscheidungsstrukturen sowohl unverzichtbar sind als auch zur Lösung ökologischer Probleme erheblich beitragen können. Kohout kommt zu dem Ergebnis, dass der „ökologische Verfassungsstaat" in erster Linie nur als „prozeduraler Verfassungsstaat" handeln kann, um Ziele zu definieren sowie die zur Zielerreichung nötigen Informationen zu erhalten und zu bewerten (286). Ein Manko der Arbeit ist, dass die Analyse weitgehend auf der Ebene der Theorie der Verfahren verbleibt; eine differenzierte Bewertung der Leistungsfähigkeit würde freilich eine tiefergehende empirische Analyse erforderlich machen. Inhaltsübersicht: Umweltpolitik als besonderes Politikfeld; Theorie der Partizipation; Der verfassungsstaatliche Rahmen umweltpolitischer Partizipation; Ebenen und Formen partizpativer Umweltpolitik.