/ 17.06.2013

Karl-Rudolf Korte (Hrsg.)
"Das Wort hat der Herr Bundeskanzler" Eine Analyse der Großen Regierungserklärungen von Adenauer bis Schröder
Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2002; 479 S.; brosch., 34,90 €; ISBN 3-531-13695-XTrotz aller Talkshows und Kandidatenduelle hat die Regierungserklärung als Instrument zur öffentlichkeitswirksamen Darstellung politischer Ziele der Regierung vor dem Plenum des Deutschen Bundestages ihre Bedeutung erhalten. In den Blick genommen werden hier die als "große Regierungsklärung" bezeichneten Antrittsreden, in der ein vom Bundestag gewählter Bundeskanzler die politischen Ziele seiner Regierung(skoalition) vorstellt. Eine solche steht am Anfang jeder Legislaturperiode, darüber hinaus ist sie in der Bundesrepublik üblicher Brauch nach einem innerhalb der Wahlperiode erfolgten Kanzlerwechsel. Die einleitenden Aufsätze stellen die Funktion und Bedeutung von Regierungserklärungen im Kontext des parlamentarischen Regierungssystems der Bundesrepublik dar, skizzieren exemplarisch den Entstehungsprozess und präsentieren vergleichende Daten zu Länge und angesprochenen Themen. Die folgenden detaillierten Analysen aller "großen Regierungserklärungen" der bisherigen Kanzler der Bundesrepublik folgen einer einheitlichen Gliederung und Fragestellung: Auf zeitgeschichtliche Einordnung und Entstehungsgeschichte folgt eine Inhaltsanalyse. Anschließend wird die koalitionsinterne Wirkung sowie die Resonanz auf die Rede in der Öffentlichkeit untersucht. Im Anhang ist die jeweils erste "große Regierungserklärung" jedes Bundeskanzlers abgedruckt.
Inhalt: I. Die Funktion von Regierungserklärungen: Karl-Rudolf Korte: Die Regierungserklärung: Visitenkarte und Führungsinstrument der Kanzler (11-31); Antje Schwarze / Antje Walther: Redenschreiben für den Bundeskanzler: Formulieren, Koordinieren und Beraten (33-55); Guido van den Berg / Silke Vagt: Regierungserklärungen im Vergleich: Eine quantitative Analyse (57-81). II. Die Analyse der Regierungserklärungen: Thomas Meier: Konrad Adenauer: Integration (85-116); Niko Switek: Ludwig Erhard: Formierte Gesellschaft (117-144); Carsten Kempf: Kurt Georg Kiesinger: Gesamtprogramm (145-169); Cathrin Vorrink / Antje Walther: Willy Brandt: Visionen (171-192); Carsten Schmitt: Helmut Schmidt: Kontinuität und Konzentration (193-216); Benedikt Dettling / Michael Geske: Helmut Kohl: Krise und Erneuerung (217-245); Nina C. Zimmermann: Gerhard Schröder: Neue Mitte (247-273). III. Die Dokumentation der Regierungserklärungen (277-467).
Julia von Blumenthal (JB)
Prof. Dr., Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin.
Rubrizierung: 2.322
Empfohlene Zitierweise: Julia von Blumenthal, Rezension zu: Karl-Rudolf Korte (Hrsg.): "Das Wort hat der Herr Bundeskanzler" Wiesbaden: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/16125-das-wort-hat-der-herr-bundeskanzler_18481, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 18481
Rezension drucken
Prof. Dr., Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin.
CC-BY-NC-SA