Politikwiss. Habilitationsschrift Münster. - Der Autor nimmt sich des in der deutschen Parteienforschung vernachlässigten Segments der Kleinparteien an, die bei Wahlen üblicherweise im "Null-Komma-Ghetto" verbleiben und nur zwischen 21 (Christliche Partei Deutschlands) und 9.000 Mitglieder (Die Grauen) zählen. Neben einem systematischen Überblick werden Entwicklung, Organisation und Programmatik ausgewählter Kleinparteien kurz vorgestellt, wobei außer auf die wenigen einschlägigen wissenschaftlichen Analysen vor allem auf Parteipublikationen und Interviews zurückgegriffen wird. Den analytischen Schwerpunkt der Arbeit bildet die Funktionsanalyse, also die Frage, wozu das politische System und die Bürger Kleinparteien brauchen. Gemessen an den klassischen Funktionen politischer Parteien fällt das Urteil des Autors über die Notwendigkeit von Kleinparteien zwar eher negativ aus, für den einzelnen schätzt er die Mitgliedschaft aber durchaus als funktional. Dementsprechend sind Kleinparteien für das Funktionieren des politischen Systems nicht notwendig, für seinen Fortbestand jedoch sehr hilfreich. Die enthaltenen Tabellen und Graphiken sind leider sehr unübersichtlich; die Seitenzahlen in der Gliederung stimmen nicht mit denen im Text überein.