Das Buch fragt nach der "professionellen Identität und den Zukunftsperspektiven der politischen Bildung" (6) angesichts der Herausforderungen einer nachindustriellen Gesellschaft an Schule und Bildung. Sowohl das schulische als auch das außerschulische Bildungsverständnis sei, so Sander, nach wie vor von einer "Belehrungskultur" (5) geprägt, in der lediglich in einer Richtung von Lehrenden an Lernende ein vermeintlich sicheres, deutlich eingrenzbares Wissen, d. h. "Stoff", vermittelt werde. Der diesem Selbstverständnis vieler Pädagogen und Bildungsträger zugrunde liegende Lernbegriff sei jedoch nicht mehr zeitgemäß, um angemessene Lernkulturen zu entwickeln, die die Selbsttätigkeit, Kooperation und Kompetenzentwicklung von Lernenden befördern. Die politische Bildung muss sich dieser Herausforderung in besonderer Weise stellen, um ihrer Zielsetzung, der Befähigung der (zukünftigen) Bürgerinnen, aus Freiheit und Selbstverantwortung die Angelegenheiten der Gemeinschaft zu regeln, gerecht werden zu können. Sander bleibt jedoch nicht bei konzeptionellen Fragen des didaktischen Selbstverständnisses politischer Bildung stehen, sondern zeigt anhand von Planungshilfen sowie Methoden- und Medienvorschlägen, wie die Gestaltung von Lernumgebungen der dargelegten Zielsetzung entspricht. Darüber hinaus beschränkt sich der Autor nicht nur auf die schulische Lernwelt, sondern berücksichtigt ebenso die Besonderheiten vorschulischer Lernorte sowie außerschulischen Lernens und der Erwachsenenbildung. Inhaltsübersicht: I. Politische Bildung als Gegenstand der Wissenschaft; II. Freiheit leben - vom Sinn politischer Bildung; III. Lehren und Lernen in der politischen Bildung; IV. Praxisfelder politischer Bildung.