Diss. Heidelberg; Gutachter: F. R. Pfetsch. - Neben den Vereinten Nationen bemühen sich verschiedene Regionalorganisationen um die internationale Friedenssicherung sowie um eine Streitbeilegung im Falle von Konflikten. Ihre Beteiligung ist in der Satzung der Vereinten Nationen verankert. Im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses steht derzeit die Frage nach möglichst effizienten Kooperations- und Koordinationsstrukturen zwischen den jeweiligen regionalen Institutionen und den UN. In dieser Debatte ist allerdings die Rolle der Arabischen Liga bislang nur wenig diskutiert worden. Diese Lücke will der Autor schließen und dabei die Zusammenarbeit insbesondere aus der Perspektive der Arabischen Liga betrachten. Zunächst beleuchtet er das Thema Kooperation zwischen UN und Regionalorganisationen in allgemeiner Form. Anschließend gibt er einen Überblick über die historische Entwicklung, die Zielsetzungen und die Organisationsstruktur der Arabischen Liga im Speziellen und analysiert deren Beziehungen zur UN. Zum Abschluss stellt er die faktische Zusammenarbeit anhand von 10 ausgewählten Konflikten aus den Jahren 1948 bis 1994 dar, an deren Lösung beide Institutionen beteiligt waren. Er kommt u. a. zu dem Ergebnis, dass eine Zusammenarbeit grundsätzlich erst seit Beginn der 90er-Jahre zu konstatieren ist, allerdings habe die Arabische Liga in den meisten Fällen weitgehend unabhängig von den Vereinten Nationen agiert. Dies gelte auch für den Einsatz von solchen Truppen, für die eigentlich eine Zustimmung des UN-Sicherheitsrates notwendig gewesen wäre.