Die dramatische Zahlungsbilanzkrise in Indien von 1991 war der Grund für die umfassenden Strukturanpassungsmaßnahmen des im selben Jahr neu angetretenen Premier Roa. Die bislang dominierenden starken planwirtschaftlichen Elemente der indischen Wirtschaft wurden zurückgedrängt. Statt dessen wurde ein auf wirtschaftsliberalen Grundsätzen basierender Transformationsprozess initiiert. Im ersten Teil zeigt der Autor auf, auf welchen Annahmen die diesem Prozess zugrunde liegende so genannte „Mainstream"-Transformationstheorie beruht und nach welchen praktischen Empfehlungen dieser ablaufen sollte. Im zweiten Teil prüft er am Beispiel der indischen Wirtschaftsreformen zwischen 1991 und 1996, inwieweit die prognostizierten und erwarteten Verbesserungen aufgrund dieser Maßnahmen tatsächlich eingetreten sind, wobei den wesentlichen Zielen einer solchen Transformationspolitik je ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Er kommt u. a. zu dem Ergebnis, dass die „Mainstream"-Transformationstheorie eine in vielen Punkten zu enge Sichtweise habe und deshalb nur sehr bedingt geeignet sei, die Transformationsprozesse in Indien zu strukturieren. Damit bietet das Buch zugleich eine empirisch fundierte Kritik der „Mainstream"-Transformationstheorie. Inhaltsübersicht: II. Theoretische Grundlagen der Mainstream"-Transformationspolitik; III. Historischer Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung Indiens bis 1991; IV. Monetarisierung der Ökonomie; V. Fiskalpolitische Stabilisierung; VI. Realwirtschaftliche Deregulierung des Binnenmarktes; VII. Staatssektor und Privatisierung; VIII. Arbeitsmarkt und Einkommensverteilung; IX. Liberalisierung des Finanzsystems; X. Außenwirtschaftliche Liberalisierung.