Diss. Bern; Gutachter: W. Linder, T. Morovic. – Wodurch sind die Unterschiede in den Energiesektoren der einzelnen Länder angesichts gleicher versorgungs- und umweltpolitischer Herausforderungen entstanden? "Sind dafür unterschiedliche natürliche und wirtschaftliche Voraussetzungen oder Diskrepanzen in der Energiepolitik verantwortlich?" (14) Um die Fragen zu beantworten, stellt Rieder einen Vergleich der Energiepolitiken in Dänemark, der Schweiz sowie in Schleswig-Holstein zwischen 1973 und 1993 an, anhand dessen er zwei Aspekte näher betrachtet: Ihm geht es erstens um die wesentlichen Unterschiede in den drei Ländern bezüglich der Energieerzeugung bzw. –verwendung sowie der Frage, inwieweit sie durch natürliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu erklären sind. Zweitens will er Ungleichheiten im Engergiesektor durch "Unterschiede in den Einstellungen der energiepolitischen Akteure und Differenzen in den politischen Strukturen" (14) erklären. Der Autor entwickelt ein theoretisches Konzept, das verschiedene Forschungsansätze der Politikfeldanalyse verbindet wie etwa Policy-Zyklus, Advocacy Koalition-Modell, Policy-Stil. Hiervon ausgehend werden die energiewirtschaftlichen Rahmendaten der Länder dargestellt sowie der energiepolitische Prozeß, das Ringen der Behörden, Unternehmen und ökologischen Interessengruppen um Einfluß auf die Energiepolitik beschrieben. Rieder identifiziert Erfolge und Mißerfolge nationaler Energiepolitik in den untersuchten Ländern und benennt die Gründe für die Ergebnisse der Politik.