Wie vollziehen sich innerhalb des Kapitalismus Prozesse des wirtschaftlichen und sozialen Wandels? Womit lässt sich die Vielfalt an Formen des Kapitalismus erklären? Wodurch wandeln sich Institutionen? In welchem Verhältnis stehen Wirtschaft und Gesellschaft? Diese und weitere Fragestellungen der komparativen Kapitalismusanalyse werden in diesem Band aus wirtschaftswissenschaftlicher, soziologischer und politikwissenschaftlicher Perspektive untersucht. Im ersten Teil geht es um die Beziehungen zwischen Institutionen, Governance und wirtschaftlichem Erfolg. Obgleich die Frage nach den Mechanismen des institutionellen und ökonomischen Wandels unterschiedlich beantwortet wird, verdeutlichen die Beiträge die besondere Relevanz von Institutionen für Wachstum und Wohlstand. Im zweiten Teil werden die historischen Entwicklungspfade sowie die institutionellen und strukturellen Merkmale und Besonderheiten im asiatischen, westeuropäischen und US-amerikanischen Kapitalismus betrachtet. Der dritte Teil widmet sich dem Thema Kapitalismuskritik in zweifacher Weise: Zunächst geht es um ihre Rolle als Triebkraft des Kapitalismus selbst. Dabei wird zwischen einer radikal-kritischen und einer eher korrigierenden Form der Kritik unterschieden. Abschließend finden sich zwei Kritiken, die diese beiden Formen repräsentieren. Der Band geht auf eine Konferenz vom Mai 2003 an der Hamburger Börse zurück. Die Aufsätze von Offe, Arrighi und Lukes wurden als deutsche Übersetzungen von bereits publizierten englischen Originalfassungen ergänzend aufgenommen.