Der Übergang zwischen Schule und Berufsleben ist oft schwierig und birgt das Risiko lebenslanger Arbeitslosigkeit. Um benachteiligten Jugendlichen zu helfen, hat Großbritannien den New Deal for Young People (NDYP) und Deutschland das Sofortprogramm gegen Jugendarbeitslosigkeit (Jump) ins Leben gerufen. Allerdings steht Großbritannien für die liberale, Deutschland für die soziale Marktwirtschaft; zwischen beiden Ländern gibt es also substanzielle Unterschiede im Hinblick auf die Ausrichtung des jeweiligen marktwirtschaftlichen Systems. Zudem verfügt die Bundesrepublik über ein allgemein anerkanntes staatlich reguliertes duales System der betrieblichen Ausbildung, während in Großbritannien das „on-the-job training“ (13) dominiert. Die Autorin untersucht die Folgen der Implementation von NDYP und Jump innerhalb der sehr unterschiedlich ausgerichteten Ökonomien Deutschlands und Großbritanniens. Im Zentrum stehen dabei die durch die neuen gesetzlichen Maßnahmen ausgelösten Verschiebungen. Kohlrausch beobachtet seit Ende der 90er-Jahre einen konstanten Streit um das deutsche System, während Großbritannien – ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau – durch den NDYP signifikante Zuwachsraten im Bereich der beruflichen Ausbildung von Jugendlichen verzeichnet. Die Autorin erkennt, dass die Unterschiede in der Implementation der Systeme durch die verschiedenen Regulierungsmechanismen beider Länder vorgegeben sind: „It seems that the shared intention of state intervention in Britain and Germany is translated in two different ‚institutional languages’“ (164).