"Wie und mit welchem Erfolg arbeiten ehemalige DDR-Journalisten ihre Vergangenheit (also ihre Funktion als Journalist im System politischer Kommunikation der DDR) auf, und welche Folgen hat dies für ihr Funktionsverständnis und ihre Funktionsfähigkeit als Journalist im System politischer Kommunikation der Bundesrepublik?" (20) Dieser Fragestellung geht der Autor, Redakteur beim ZDF, mit Hilfe der qualifizierten Inhaltsanalyse von Interviews mit Journalisten, die schon vor 1989 journalistisch tätig waren und es heute noch immer sind, nach. Die Interviews sind im Anhang komplett dokumentiert. Vergangenheitsbewältigung versteht er als das "Ergebnis eines Aufarbeitungsprozesses" (20). Mosebachs Ergebnis lautet, daß noch immer "Defizite in der individuellen Aufarbeitung der Vergangenheit ehemaliger DDR-Journalisten erkennbar sind, die ein eingeschränktes Funktionsbewußtsein dieses Teils der Akteure im System politischer Kommunikation der Bundesrepublik zur Folge haben. Es ist davon auszugehen, daß dieses eingeschränkte Funktionsbewußtsein die Funktionsfähigkeit des Systems politischer Kommunikation und damit auch die Funktionsfähigkeit der parlamentarischen Demokratie beeinträchtigt." (111) Aus dem Inhalt: Teil I.: Die Vergangenheit: 2. Journalisten Ost: Funktion des Journalisten im System politischer Kommunikation der DDR; 3. Journalisten West: Funktion des Journalisten im System politischer Kommunikation der BRD; 4. Journalisten Ost und West: Ein Vergleich. Teil II.: Die Aufarbeitung: 5. Vergangenheitsaufarbeitung ehemaliger DDR-Journalisten; 6. Analyse von veröffentlichten Selbstzeugnissen ehemaliger DDR-Journalisten; 7. Journalistenbefragung.