/ 17.06.2013

Andreas Wagener
Die Europäische Zentralbank
Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2001; 227 S.; brosch., 29,65 €; ISBN 3-531-13647-XPolitikwiss. Diss. Chemnitz; Gutachter: E. Jesse, B. Neuss, R. Sturm. - Mit dem Beginn der Europäischen Wirtschaftsunion und der Einführung der gemeinsamen Währung beginnt eine neue Etappe der europäischen Integration. In diesem Prozess kommt der Rolle der Europäischen Zentralbank (EZB) eine herausragende Bedeutung zu: Sie ist eine "entscheidende Determinante der europäischen Integration" (197) geworden. Das Ziel dieser Studie besteht nicht nur darin, eine Gesamtdarstellung der EZB vorzulegen, sondern ihre Stellung im politischen System der Europäischen Union zu lokalisieren. Zunächst widmet sich Wagener der Frage nach der Unabhängigkeit der EZB. Anschließend wendet er sich der demokratischen Legitimität zu, die er vor dem Hintergrund verschiedener Legitimationsmuster diskutiert. Dabei stimmt ihn insbesondere die - auch im Vergleich zu dem Vorbild der Deutschen Bundesbank - gänzlich fehlende parlamentarische Kontrolle der EZB bedenklich.
Inhaltsübersicht: 2. Bezugsrahmen: Das politische System der Europäischen Union: 2.1 Typologie des Systems; 2.2 Organe und weitere für die Untersuchung maßgebliche Einrichtungen; 2.3 Das Problem demokratischer Legitimität der EU. 3. Bezugsobjekt: Die "unabhängige" Zentralbank: 3.1 Typologie der "unabhängigen" Zentralbank; 3.2 Konzeption der EZB. 4. Ermittlung der Zentralbankstellung: 4.1 Möglichkeiten direkter Einflussnahme; 4.2 Möglichkeiten indirekter Einflussnahme. 5. Demokratietheoretische Bewertung der Zentralbankstellung: 5.1 Das Legitimitätsproblem der "unabhängigen" Zentralbank und dessen Rechtfertigung am Beispiel der Deutschen Bundesbank; 5.2 Grenzen der Übertragbarkeit des Legitimationsstranges der Deutschen Bundesbank auf die EZB; 5.3 Demokratisierung durch die Errichtung der Politischen Union?; 5.4 Versuch einer Rechtfertigung der Zentralbankstellung mittels des Transparenzkonzepts; 5.5 Versuch einer Rechtfertigung der Zentralbankstellung in Anlehnung an die "Agency"-Theorie; 5.6 Rechtfertigung der Zentralbankstellung mittels des "Output-Konzepts".
Stefan Gänzle (GÄ)
Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 3.3 | 3.1
Empfohlene Zitierweise: Stefan Gänzle, Rezension zu: Andreas Wagener: Die Europäische Zentralbank Wiesbaden: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/15226-die-europaeische-zentralbank_17306, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 17306
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