Der Band dokumentiert und untersucht in einer Fülle von Einzelbeiträgen die Vorbereitung, die juristischen sowie politischen Bedingungen, den Verlauf und die Ergebnisse der Nachfolgeprozesse zu den Nürnberger Kriegsverbrecherverfahren, die in den späten vierziger Jahren in Norddeutschland stattgefunden haben. Neben den Beiträgen zum Hauptteil steht dabei die Dokumentation und kritische Bewertung der Quellenlage im Vordergrund. Weiterhin werden Überblicke zu abgeschlossenen bzw. laufenden Projekten und Initiativen zum Gegenstand bzw. zur Auswertung und Darstellung des Aktenmaterials gegeben. Aus dem Inhalt: Hauptteil: Norman Paech: Das Versprechen von Nürnberg: Zur Aktualität der Prozesse nach fünfzig Jahren (12-29); Joachim Perels: Verpaßte Chancen. Zur Bedeutung der Nürnberger Nachfolgeprozesse vor dem Hintergrund der ungenügenden Strafverfolgung von NS-Tätern in der BRD (30-37); Alexandra-Eileen Wenck: Verbrechen als "Pflichterfüllung"? Die Strafverfolgung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen am Beispiel des Konzentrationslagers Bergen-Belsen (38-55); Hermann Kaienburg: Die britischen Militärgerichtsprozesse zu den Verbrechen im Konzentrationslager Neuengamme (56-64); Insa Eschebach: NS-Prozesse in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Einige Überlegungen zu den Strafverfahrensakten ehemaliger SS-Aufseherinnen des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück (65-74); Herbert Diercks: Die Wachleute des KZ Fuhlsbüttel ab 1948 vor Gericht (75-92); Gregor Espelage: Das "Arbeitserziehungslager" Liebenau. Ein Lager der Firma Wolff & Co. mit Unterstützung der Gestapo Hannover (93-109). Bestandsübersichten und Methodik; Dokumentation; Meldungen; Buchbesprechungen und Annotationen; Hinweise auf neuere Literatur zum Nationalsozialismus in Norddeutschland.