Diese Publikation ist im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes "Propaganda und Public Relations für Staat und Gesellschaft im deutsch-deutschen Vergleich von 1949 bis 1971/72" entstanden. Im Herbst 1952 erschien in Zeitungen und Zeitschriften die erste Anzeige einer Kampagne, die für die Soziale Marktwirtschaft eintritt. Die Initiatoren dieser Aktion waren Unternehmer, die sich in einem Verein mit dem Titel "Die WAAGE. Gemeinschaft zur Förderung des sozialen Ausgleichs" zusammenfanden. Zwischen 1952 und 1965 warben sie für die Idee des freien Unternehmertums und die Soziale Marktwirtschaft. Hier werden ihre Mitglieder, Förderer, Motive, Propagandamaßnahmen - wie etwa Kinospots, Anzeigen- und Broschürenkampagnen - sowie ihr Erfolg beleuchtet und so ein Einblick in die Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Bundesrepublik in ihrer Anfangsphase geboten. Aus dem Inhalt: Die WAAGE – ein informeller Kreis in der Adenauer-Ära: Die ökonomische und sozialpsychologische Situation 1951; Die WAAGE im Dschungel der Massenbeeinflussungstheorien; Zur Anatomie eines politisch wirkenden Vereins in der Nachkriegszeit; Die hohe Kunst der Finanzierungstechnik; Zur Rolle des Allensbacher Instituts für Demoskopie; Die Zusammenarbeit mit der Frankfurter Werbeagentur Brose; Politische Gegner der WAAGE. Die Kampagnen in ihrer Zeit: Werben auf allen Ebenen: Das Oeuvre der WAAGE; 1953: Weichenstellung für die Soziale Marktwirtschaft; 1956: Rationalisierung und Hochkonjunktur; 1959: Marktwirtschaft mit Wohlstandsbauch; 1962: Maßhalteappelle und Lohnkämpfe; 1965: Auf dem Wege zur (re-)"formierten" Gesellschaft?; Von Aktualität und Redundanz eines marktwirtschaftlichen Lernprogramms; Bilanz: Eine PR-Organisation als Kommunikationsphänomen in ihrer Zeit.