Seit dem Tode Francos besitzt Katalonien den Status einer Autonomen Gemeinschaft und wird erst langsam von seinen europäischen Nachbarn als Land mit einer eigenen Sprache, Geschichte und Kultur wahrgenommen. Mit der im Titel genannten Rückkehr nach Europa verweisen die Herausgeber auf diesen „Prozess, der Katalonien aus dem Dunkel der Francodiktatur – die alles Katalanische negiert und unterdrückt hatte – langsam wieder in das Bewusstsein der Europäer und der Deutschen zurückgeführt hat“ (1). In 22 Beiträgen setzen sich deutsche und katalanische Autoren solidarisch, aber auch kritisch mit dem nach Eigenständigkeit strebenden Land auseinander. Dies geschieht sowohl aus der Innen- als auch aus der Außenperspektive, sowohl in Fakten vermittelnder als auch zum Teil in amüsant-selbstironischer Weise. Mit dem Band wird keine systematische Analyse der katalanischen Frage beabsichtigt, vielmehr soll ein breites Lesepublikum auf anregende Weise über verschiedene interessante Themen aus Politik, Geschichte, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft informiert werden. Beispielsweise geht es um einen Abriss der tausendjährigen Geschichte des Landes, um die politische Identität Kataloniens im Verhältnis zu Spanien, um die Stellung der Sprache sowie um aktuelle Herausforderungen durch Migration und Tourismus. Aufgelockert wird der Band durch Interviews mit 13 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.