Die Folgen lang anhaltender, struktureller Arbeitslosigkeit betreffen Kommunen in besonderer Weise. Gegenüber dieser „Kommunalisierung der Arbeitslosigkeit“ praktizieren etliche Kommunen – auch ohne förmliche Zuständigkeit – seit längerem Ansätze einer eigenständigen Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik. Überdies hat die im Zuge der so genannten Hartz-Reform erfolgte Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe konsequent – wenn auch nicht durchgehend konsequent – die kommunale Ebene gestärkt. Allerdings sind die Umsetzungsbedingungen dezentraler Arbeitsmarktpolitik derartig kontextabhängig, dass über deren Wirkungsweise bisher kaum generalisierbare Einsichten vorliegen. Der Band bestätigt diesen Befund; in einer Reihe von Fallstudien werden Beispiele aus Deutschland und Frankreich – wo sich die Dezentralisierung erst im Anfang befindet – zur Diskussion gestellt. Insgesamt zeigen die Beiträge: „Die Zukunft der Arbeit in den Städten und damit die Zukunft einer kommunalen Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik ist ungewiss, gewiss ist nur die mit der Zukunftsgestaltung einhergehende Aufwertung der kommunalen und regionalen Ebene.“ (12) Der Band beruht auf einer von der Hans-Böckler-Stiftung und dem „Centre d'information et de recherche sur l'Allemagne contemporaine“ geförderten Tagung aus dem Jahre 2003.