Der Autor gibt einen kurzen Überblick über die Grundzüge des Islam, um sich dann der Frage der Friedensfähigkeit zuzuwenden, die sich für gläubige Muslime aus ihrer Religion ergibt. Eine zentrale Aussage des Islam aber lautet: "Um sich nun vor den Ungläubigen, ihren Intrigen und Angriffen zu schützen, sollen die Muslime gegen sie Krieg führen." (33) Die friedfertigen Anweisungen, die es im Koran trotzdem gebe, seien von muslimischen Kommentatoren und Gelehrten in den ersten Jahrhunderten seiner Verbreitung zwar aufgehoben worden. Nach Khourys Ansicht verstellt aber der alleinige Blick auf den "Schwertvers", der den Kampf gegen die Feinde vorschreibt, den Blick auf das friedliche Potenzial dieser Religion. Dieses Friedensangebot geht allerdings einher mit einen Universalitätsanspruch des Islam auf das Ganze der Welt und das Ganze des konkreten Lebens der Menschen. Der Autor lässt keinen Zweifel an seiner Ansicht, wie wenig zeitgemäß diese Haltung ist. Ebenso kritisch sieht er die Integrationsbereitschaft der Muslime, die im Westen leben. Als Beispiel nennt er die Forderung, die 1997 auf einer vom Hohen Rat für Islamische Angelegenheiten veranstalteten Konferenz in Kairo erhoben wurde: Dass die "Ordnung im Zusammenhang mit dem Personenstandsrecht [...] den Bestimmungen des religiösen Gesetzes für die Muslime entsprechen muss - [...] und zwar als Bedingung für die Bereitschaft der Muslime, sich in die westliche Gesellschaftsordnung zu integrieren" (69). Dennoch ist Khoury optimistisch, dass eine Theorie des Friedens, die mit Toleranz einhergeht, eine immer breitere Zustimmung in der islamischen Welt finden wird.