/ 18.06.2013

Heiner Bielefeldt
Muslime im säkularen Rechtsstaat. Integrationschancen durch Religionsfreiheit
Bielefeld: transcript 2003; 144 S.; kart., 13,80 €; ISBN 3-89942-130-2Auch wenn die Muslime sehr unterschiedliche Auffassungen zu diesem Thema vertreten, kann doch festgehalten werden, dass die Einheit von Staat und Kirche zumindest für bestimmte Gruppierungen erstrebenswert ist. Damit stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis eine so verstandene Religionsausübung zum säkularisierten Rechtsstaat steht, der zugleich diese Religionsausübung aufgrund des Grundrechts der Religionsfreiheit erst ermöglicht. Die allgemein verständliche Arbeit diskutiert diese Problematik aus vornehmlich philosophischer Perspektive; dabei kommt es dem Autor insbesondere darauf an, der Komplexität und Differenziertheit der sehr unterschiedlichen muslimischen Positionen gerecht zu werden. Zugleich will Bielefeldt deutlich machen, dass die politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen zu diesem Thema, von der Kopftuchdebatte bis zur Frage des islamischen Religionsunterrichts, letztlich zu für beide Seiten gewinnbringenden Lernprozessen führen können.
Inhaltsübersicht: II. Zur Bestimmung der rechtsstaatlichen Säkularität; III. Antiliberale Säkularitätskonzepte; IV. Muslimische Stimmen zum säkularen Rechtsstaat; V. Streitfragen zur Integration muslimischer Minderheiten.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.23 | 2.35 | 2.32
Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Heiner Bielefeldt: Muslime im säkularen Rechtsstaat. Bielefeld: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/18678-muslime-im-saekularen-rechtsstaat_21663, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 21663
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Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
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