Die Gesetze für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt – die so genannten Hartz-Reformen – stellen die Disziplin der Sozialen Arbeit direkt und indirekt vor große Herausforderungen. Das betrifft einerseits die fachliche Abgrenzung zwischen Jugendberufshilfe und allgemeiner Arbeitsförderung. Das Sozialgesetzbuch II rückt bekanntlich die Herstellung der Erwerbsfähigkeit und anschließende Vermittlung der Leistungsempfänger ins Zentrum der Aktivitäten von Arbeitsgemeinschaften und Jobcentern. Fraglich ist jedoch, ob und in welcher Weise dabei Standards und Kompetenzen der Sozialen Arbeit aufgenommen und eingebunden werden können – das gilt nicht zuletzt für das der Sozialen Arbeit entlehnte Konzept des Fallmanagements. Andererseits greifen die Arbeitsmarktreformen tief in das bisher bestehende institutionelle Gefüge von Arbeitsförderung, Hilfe zur Arbeit und Berufsbildung ein und verändern die Rahmenbedingungen der Trägerorganisationen drastisch – mit durchaus offenem Ausgang für die Leistung dieser Systeme. Die Autorinnen und Autoren diskutieren – in pädagogischer, sozialrechtlicher beziehungsweise sozialwissenschaftlicher Perspektive - Konsequenzen der Arbeitsmarktreformen für die Soziale Arbeit ebenso an zwei Praxisfeldern (Jugendberufshilfe, Vermittlung) wie mit Blick auf eine neue Funktionsbestimmung von Arbeitsmarktpolitik und Sozialer Arbeit.