Diss. Mannheim; Erstgutachterin: B. Kohler-Koch. - Haben sich vor dem Hintergrund der europäischen Integration die Positionen organisierter Wirtschaftsinteressen zu regionalistischen Bestrebungen verändert? Haben sich Interessenkoalitionen zwischen politischem Regionalismus und organisierten Wirtschaftsinteressen herausgebildet und welches waren die ausschlaggebenden Bedingungen hierfür? Um diese Fragen zu beantworten, untersucht Lange in einer vergleichenden empirischen Analyse die Positionen von Unternehmerverbänden in vier regionalistischen Konflikten: in Schottland, Wales, Katalonien und Galizien. Zunächst generiert der Autor Hypothesen, unter welchen Bedingungen Unternehmen(sverbände) Interessen an einer Veränderung institutioneller Arrangements herausbilden. Im Anschluß daran werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede des jeweiligen politisch-institutionellen, wirtschaftlichen und regionalistischen Kontextes sowie der Interessenvermittlungssysteme aufgezeigt. Die in Interviews erhobenen Daten zur Bestimmung der Positionen von Wirtschaftsverbänden zu Forderungen nach politischer Dezentralisierung geben Aufschluß darüber, unter welchen Bedingungen sich strategische Koalitionen zwischen wirtschaftlichen und regionalistischen Interessen entwickeln. Im Schlußkapitel zeigt Lange auf, welche Faktoren für die Unterstützung politischer Dezentralisierung durch organisierte Wirtschaftsinteressen förderlich bzw. hinderlich sind. Die Ergebnisse der Untersuchung werden auch in Beziehung gesetzt zum Einfluß des europäischen Integrationsprozesses auf die Durchsetzungschancen regionalistischer Bestrebungen.