Stock, ehemals Korrespondent der FAZ zunächst in der DDR, dann in Bonn und heute Mitglied der Parlamentsredaktion des "Focus", schildert den politischen Werdegang der heutigen CDU-Bundesvorsitzenden mit großer Sympathie. Die Biographie der promovierten Physikerin vor Beginn ihrer politischen Tätigkeit beim Demokratischen Aufbruch im Herbst 1989 sowie ihr heutiges Privatleben sind nur insoweit Gegenstand der Darstellung, als sie für das Verständnis ihres politischen Denkens und Handelns von Bedeutung sind. Stock schildert die Etappen des schnellen politischen Aufstiegs: stellvertretende Regierungssprecherin der letzten Regierung der DDR, direkte Wahl in den ersten gesamtdeutschen Bundestag in Mecklenburg-Vorpommern, Bundesministerin für Frauen und Jugend und schließlich Umweltministerin. Ein Interview mit dem politischen Ziehvater Merkels, Helmut Kohl, beendet den ersten Teil und leitet zugleich über zum zweiten Teil: der CDU-Spendenaffäre. Diese zeichnet Stock angefangen beim Haftbefehl gegen Walther Leisler Kiep im November 1999 bis zur Wahl der neuen Parteivorsitzenden im April 2000 so nach, wie sie die damalige CDU-Generalsekretärin erlebt haben mag. Ein Interview mit Merkel dient dazu, ihr die Gelegenheit zur Darstellung ihrer politischen Überzeugungen zu geben. Nach Ansicht des Autors zeichnen "Mut, Ehrlichkeit und Durchsetzungsfähigkeit" (184) die Politikerin aus. Da das Manuskript offenbar im Sommer 2000, noch vor dem Abstimmungsdebakel im Bundesrat über die Steuerreform, abgeschlossen wurde, bleibt offen, ob Stock auch nach mehr als einem Jahr Amtszeit die Tätigkeit der CDU-Vorsitzenden uneingeschränkt positiv bewerten würde.