Wie sieht die Fernsehwirklichkeit der Gegenwart aus? Welche politisch gestalteten Entwicklungsperspektiven bietet sie? Die Beiträge des Sammelbands, entstanden aus einer Reihe von Seminaren zum Thema "Medienpolitik und Medienökonomie" an der Universität Marburg, beleuchten die gesellschaftlichen und politischen Dimensionen der TV-Gesellschaft. Sie werfen die Frage nach der Verortung der Fernsehwelten zwischen allseitiger Kommunikation und unwiderruflicher Fremdbestimmung der Rezipienten auf und diskutieren mögliche Innovationen, die diesen Prozeß aufhalten können. Um der Frage nach dem Verhältnis von Fernsehentwicklung und Politik auf den Grund zu gehen, schlagen die Autoren einen Bogen von Demokratie über Telekratie zu Autokratie. Dabei verstehen sie unter Medienherrschaft "Bestimmung, Konditionierung der Einzelnen durch die Medieninhalte, durch die Medienapparate und durch die das Geschehen bestimmenden Interessen, unter anderem ökonomischer Art" (7). Inhalt: Hans Karl Rupp / Andrea Gourd: 1. Einleitung: Zwischen Brecht und Virilio: Wahrnehmungen zu Fernsehen und Demokratie (7-19); 2. Andrea Gourd: Neue Technik, neue Vielfalt? Entwicklung und Perspektiven des dualen Rundfunksystems in der Bundesrepublik Deutschland (20-69); 3. Katja Kristina Hell-Berlin: Das Land der unbegrenzten kommerziellen Möglichkeiten: Zur Entwicklung der Medien in den USA (70-94); 4. Andrea Gourd: Politik und Fernsehen in Italien zwischen partitocrazia und tangentopli (95-128); 5. Jörg Herwart Pulow: Werbung im Fernsehen: Zum Einfluß von Werbung auf die Programmgestaltung (129-155); 6. Rainer Flohrschütz: Das Demokratieprojekt des Offenen Kanals: Chance oder Illusion? (156-178); 7. Achim Bühl / Anja Todtenhaupt: CyberTV: Die Digitalisierung von Film und Fernsehen (179-222); 8. Hans Karl Rupp: Die politische Macht des Fernsehens und Vorschläge, sie zu begrenzen (223-245); 9. Wolfgang Hecker: Eurovisionen. Perspektiven europäischer Fernsehpolitik (246-267); Ulrich Wickert: Nachwort. Gedanken zur Zukunft des Fernsehens (268-270).