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/ 21.06.2013
Stefan Wogawa

Die Akte Ramelow. Ein Abgeordneter im Visier der Geheimdienste. Mit einem Vorwort von Oskar Lafontaine

Berlin: Karl Dietz Verlag 2007; 183 S.; brosch., 9,90 €; ISBN 978-3-320-02126-9
Abgeordnete der Parlamente sind normalerweise gesetzlich vor Überwachung und Bespitzelung gesichert. Dass dies nicht immer zutrifft, zeigt Wogawa, der die Überwachung des thüringischen PDS-Abgeordneten Bodo Ramelow durch den Verfassungsschutz nachzeichnet. Im Jahre 2003 war diese Überwachung bekannt geworden, die Dienste behaupteten jedoch, sie habe lediglich zwischen 1996 und 1999 stattgefunden, eine entsprechende Akte sei seit den 80er-Jahren aufgrund angeblicher Kontakte zur westdeutschen DKP existent. In langwierigen Verfahren und nur durch den Druck eines gerichtlichen Urteils musste der Verfassungsschutz schließlich 2006 zugeben, dass Ramelow weiterhin überwacht worden war. Durch die Verweigerung der Einsicht in seine Akten sollte dies zuvor vertuscht werden. Ohne Ansehen der politischen Ausrichtung Ramelows, dessen von Wogawa recherchierte Geschichte um ein Vorwort von Oskar Lafontaine ergänzt wurde, gewährt das Buch Einblick in bedenkliche Prozesse im Namen der Sicherung der demokratischen Grundordnung.
Carsten Michael Nickel (CMN)
B. A., Politikwissenschaftler, wiss. Hilfskraft, Lehrstuhl für Internationale Politik, Ruhr-Universität Bochum.
Rubrizierung: 2.3242.331 Empfohlene Zitierweise: Carsten Michael Nickel, Rezension zu: Stefan Wogawa: Die Akte Ramelow. Berlin: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/28851-die-akte-ramelow_34045, veröffentlicht am 21.05.2008. Buch-Nr.: 34045 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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