Die um die Biographie von Roman Herzog erweiterte und teilweise auf der Basis neu zugänglicher Dokumente überarbeitete Auflage des 1990 erstmals erschienenen Buches bietet einen Überblick über die unterschiedlichsten Aspekte des Amtes des Bundespräsidenten und dessen Inhaber seit 1945. Am Anfang der Beschäftigung mit dem nach Meinung des Autors unterschätzten höchsten Amt in der Bundesrepublik Deutschland steht die Darstellung des Selbstverständnisses der Bundespräsidenten, die darauf bedacht gewesen seien, ihren Einfluß eher im Verborgenen auszuüben. Nach Einschätzung des Autors ist "das Amt des Bundespräsidenten nicht nur 'Reservemacht' in Krisenzeiten, nicht nur die Macht eines Schiedsrichters im politischen Tageskampf, sondern Macht durch die Art und den Umfang der Aktivitäten des Amtsinhabers" (4). Der mit "Das Amt" überschriebene erste Teil des Buches erläutert desweiteren die staatsrechtliche Stellung des Bundespräsidenten, die Wahl durch die Bundesversammlung, seine Aufgaben und den Aufbau und die Tätigkeit des Präsidialamtes. In den daran anschließenden Biographien der Amtsinhaber werden der persönliche und politische Werdegang, die individuelle Art der Amtsführung und die wesentlichen politischen Konflikte dargestellt. Der Anhang umfaßt die Rede von Weizsäckers zum 8. Mai 1985, eine Rede Herzogs und eine Bibliographie, die u. a. die Veröffentlichungen der Bundespräsidenten enthält.