Der Autor überprüft die These von den Genossenschaften als "Schule der Demokratie" am Beispiel der ländlichen Genossenschaftsbewegung in Deutschland – verbunden mit dem Namen "Raiffeisen" – und widerlegt sie. In den Genossenschaften hat sich weder eine "demokratische oder partizipative Kultur" entfaltet "noch stand die ländliche Genossenschaftsbewegung in irgendeiner Beziehung zu politischen oder sozialen Bewegungen, die sich in Deutschland für die Demokratisierung von Politik und Gesellschaft eingesetzt haben. Im Gegenteil: Die ländliche Genossenschaftsbewegung war aufs engste mit einem Milieu verknüpft, das sich aus konservativ-autoritären Grundüberzeugungen vehement gegen die bürgerlichen und proletarischen Emanzipationsbewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts stellte." (191) Inhaltsübersicht: 1. Einleitung: Genossenschaften, Partizipation und Demokratie; 2. Ländliche Genossenschaften und ihre soziale Basis; 3. Patriarchalische Wohltätigkeit, Honoratiorenoligarchie und Funktionärsherrschaft; 4. Genossenschaften, Politik und Staat; 5. Managerherrschaft, Rationalisierung und Mitglieder-"Selektion"; 6. Zusammenfassung: Genossenschaften ohne Partizipation und Demokratie.