Skip to main content
/ 03.06.2013
Walter Laqueur

Faschismus. Gestern Heute Morgen

Frankfurt a. M.: Propyläen Verlag 1997; 368 S.; geb., 44,- DM; ISBN 3-549-05602-8
Daß sich der Faschismus in allen seinen möglichen Erscheinungsweisen sehr viel schwerer fassen läßt als sein ideologisches Pendant, der Kommunismus, zeigt Walter Laqueurs Buch einmal mehr. So enthält das Kapitel "Das Wesen des Faschismus" auch entgegen der Ankündigung keine Wesensbestimmung, sondern eine Phänomenologie. Dennoch muß der Autor natürlich allgemeine Kennzeichen seines Gegenstands annehmen, die es ihm erlauben, Phänomene wie den Nationalsozialismus, Le Pens "Front National" oder den islamischen Fundamentalismus unter einem Oberbegriff zu subsumieren. Führerkult, Nationalismus, Rassismus, Fremdenhaß sind solche allgemeine Kennzeichen, die von Laqueur aber je nachdem, ob er eine Bewegung dem Faschismus (Kapitel I), dem Neofaschismus (Kapitel II) oder dem Postfaschismus (Kapitel III) zurechnet, variiert oder ergänzt wurden. Die Warnung vor der Gefahr, die nach wie vor droht, ist unüberhörbar; welches genau die Gefahr aber ist, die sich religiöse, konservative oder nationalbolschewistische Züge geben kann, das bleibt letztlich doch etwas diffus.
Barbara Zehnpfennnig (BZ)
Prof. Dr., Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, Universität Passau.
Rubrizierung: 2.25 Empfohlene Zitierweise: Barbara Zehnpfennnig, Rezension zu: Walter Laqueur: Faschismus. Frankfurt a. M.: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3150-faschismus_4138, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 4138 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA
Neueste Beiträge aus
Repräsentation und Parlamentarismus