Die Bonner CDU als Kreisverband am Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland hatte als kommunalpolitische Vereinigung stets auch großen personellen wie inhaltlichen Einfluß auf die Bundespartei und die Regierung. Nicht zuletzt über die Person Konrad Adenauers war sie maßgeblich an der Festlegung der politischen Grundlinien der Bundesrepublik beteiligt. Ihre Geschichte als "stärkste, meist dominierende politische Kraft in der Bundeshauptstadt" (7) hat jedoch gerade im Jubiläumsjahr zwei entscheidende Wendungen genommen: Seit Oktober 1994 sitzt sie zum ersten Mal in ihrer Geschichte auf der Oppositionsbank im Bonner Stadtrat. Noch bedeutsamer war in diesem Zusammenhang jedoch der Berlin-Beschluß des Bundestages, mit dem Bonn seine Funktion als Regierungssitz verlor. Vor diesem Hintergrund lesen sich die stilistisch stark unterschiedlichen Beiträge (allesamt von Mitgliedern des Kreisverbandes verfaßt) in ihrer Gesamtheit auch als Plädoyer für die innen- wie außenpolitische Kontinuität trotz des Umzugs nach Berlin: "Wer in diese Entscheidung das 'Ende der Bonner Republik' interpretieren will, verkennt in gefährlicher Weise, wie wichtig für Deutschlands Zukunft die Grundentscheidungen dieser Bonner Republik - Westbindung, Föderalismus und Soziale Marktwirtschaft - bleiben." (92) Inhalt: Stephan Eisel: Die Bonner CDU: Gründung und Geschichte, Profil und Perspektiven (7-22). I. Geschichte und Persönlichkeiten: Alo Hauser: Die Gründung der Bonner CDU und ihre Entwicklung in den Gründerjahren der Bonner Republik (1945 bis 1963) (23-27); Adolf-Heinrich von Arnim: Die Bonner CDU in den 60er Jahren (1963-1969) (38-45); Editha Limbach: CDU und Bonn im Umbruch (1969-1975) (46-51); Christian H. Hoffmann: Die Bonner CDU von den 70er Jahren bis zur bundespolitischen Wende (1975-1982) (52-58); Christian H. Hoffmann: Die Bonner CDU in den 80er Jahren (1982-1989) (59-63); Johannes Laitenberger: Johannes Henry - Gründer der CDU in Bonn (64-72); Stephan Eisel: Konrad Adenauer als Bundestagsabgeordneter (73-94). II. Inhalte und Kontroversen: Alois Rummel: Die Bonner CDU und das "C": Freiheit ohne Glauben ist nicht denkbar (95-101); Johannes Laitenberger: Der Beitrag der Bonner CDU zum CDU-Grundsatzprogramm (102-117); Christoph Kannengießer: Die Bonner CDU und die Soziale Marktwirtschaft (118-123); Kai-Uwe von Hassel: Die Bonner CDU, die deutsche Einheit und das Verhältnis zwischen Bonn und Berlin (124-131); Hans Daniels: Die Bonner CDU als Gestalterin der Bundeshauptstadt (132-145); Norbert Hauser: Von der deutschen Einheit zur Zukunft der Bundesstadt (146-153). III. Strukturen und Methoden: Axel Tantzen: Die Vereinigungen der Bonner CDU (154-160); Margret Merk: Sozialpolitik aus christlicher Verantwortung: Die soziale Verpflichtung der Bonner CDU (161-167); Fritz Brüse: Die Bonner CDU und die Bonner Kultur (168-179); Heinz-Helmich van Schewick: Die Bonner CDU und der Bonner Sport (180-187); Ruth Hieronymi / Jürgen Rosorius: Die Bonner CDU und das Land NRW (188-196); Marlene Lenz: 50 Jahre Bonner CDU - 50 Jahre Bemühungen um die Europäische Einigung (197-204). Anhang: Mark Speich: I. Die Amtsträger der CDU; II. Die Mandatsträger der Bonner CDU; III. Wahlergebnisse von 1946 bis heute.