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/ 05.06.2013
Moshe Zuckermann

Gedenken und Kulturindustrie. Ein Essay zur neuen deutschen Normalität

Berlin/Bodenheim: Philo Verlagsgesellschaft 1999; 127 S.; kart., 19,80 DM; ISBN 3-8257-0135-2
Der Essay entstand während eines Aufenthalts Zuckermanns im akademischen Jahr 1998/99 am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Darin setzt er sich kritisch mit dem in Deutschland herrschenden "Zeitgeist" auseinander. Inspiriert wurde er durch die Friedenspreis-Rede Martin Walsers, einen in der Öffentlichkeit rege diskutierten Vortrag des Historikers Hans-Ulrich Wehler im Dezember 1998 am Wissenschaftskolleg mit dem Titel "Nationalsozialismus und deutsche Historiker" sowie die Rede Hans Magnus Enzensbergers vom Dezember 1998 anläßlich des ihm verliehenen Heinrich-Heine-Preises, deren Titel lautete: "Über die gutmütigen Deutschen". Für Zuckermann indizieren diese Texte einen Wandel im Zeitgeist, deren ideologische Ausrichtung läßt "das genuin Gewandelte im linksliberalen Zeitgeist durchscheinen" (106). Er erkennt eine "gewisse Wende im Umgang mit der Vergangenheit", die sich auf den von der "kritischen Intelligenz über die Jahrzehnte geprägten öffentlichen Diskurs" (105) bezieht. Den Kontext bildet dabei die symbolische Gründung der "Berliner Republik" mit dem Einzug des Bundestages in den Reichstag. Inhalt: Von Erinnerungsnot und Ideologie; Von Lernprozessen und Apologie; Von Gutmütigkeit und Koketterie; Gedenken, Kunst und Kulturindustrie; Deutscher Zeitgeist?
Sabine Steppat (Ste)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.35 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Moshe Zuckermann: Gedenken und Kulturindustrie. Berlin/Bodenheim: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/8394-gedenken-und-kulturindustrie_11070, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 11070 Rezension drucken
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