/ 11.06.2013
Hermann Schreiber
Henri Nannen. Drei Leben
München: C. Bertelsmann 1999; 448 S.; 49,90 DM; ISBN 3-570-00196-2In der Entwicklung der politischen Meinungsbildung und der Medien in Deutschland hat die Illustrierte "Stern" eine wichtige Rolle gespielt. Sie begründete mit ihrer Mischung aus Unterhaltung, Information, politischer Kontroverse und Emotion eine neue Form des Journalismus und wurde damit zur auflagenstärksten deutschen Zeitschrift. Mit dieser Entwicklung und dem deutschen Journalismus generell ist der Name Henri Nannen verbunden. Seine Biographie, die Geschichte seiner Entscheidungen und damit auch die Geschichte seiner Illustrierten wird in diesem Band erzählt: "Ich habe bei meiner posthumen Annäherung an Henri Nannen einen Menschen kennengelernt, der sich vom öffentlichen Erscheinungsbild des überlebensgroßen Stern-Mannes unterscheidet. [...] Diese Erfahrung möchte ich Ihnen vermitteln." (12) Als jemand, dem Nannen mehrfach angeboten hat, beim "Stern" zu arbeiten und der später über Jahre hinweg mit Nannen in der Jury des von ihm gegründeten Egon-Erwin-Kisch-Preises saß, beschreibt Schreiber auf ideale Weise das ambivalente Verhältnis vieler Menschen zu Nannen: Eine Mischung aus Furcht und Bewunderung. Er widmet sich ausführlich allen Lebensstationen Nannens, beginnend 1913 in Emden, seiner Jugend in Norddeutschland, seiner Studienzeit und der Phase als Kriegsberichterstatter, Aufbau und Erfolg des "Sterns" bis hin zu Nannens letztem Projekt, dem Aufbau der Emdener Kunsthalle.
Stefan Göhlert (SG)
M. A., Politikwissenschaftler, Protokollchef und Bürgerbeauftragter in der Verwaltung der Stadt Jena.
Rubrizierung: 2.3 | 2.333
Empfohlene Zitierweise: Stefan Göhlert, Rezension zu: Hermann Schreiber: Henri Nannen. München: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/10566-henri-nannen_12490, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 12490
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M. A., Politikwissenschaftler, Protokollchef und Bürgerbeauftragter in der Verwaltung der Stadt Jena.
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