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/ 18.06.2013
Jochen Hoffmann

Inszenierung und Interpenetration. Das Zusammenspiel von Eliten aus Politik und Journalismus

Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2003 (Studien zur Kommunikationswissenschaft); 334 S.; brosch., 34,90 €; ISBN 3-531-13889-8
Diss. phil. Zürich; Gutachter: O. Jarren, U. Sarcinelli. - Wie nah dürfen sich Politiker und Journalisten sein? Ist die Nähe zwischen ihnen „professionell oder problematisch, unvermeidlich oder selbstverständlich, diskursiv oder demokratieschädlich" (11)? Und ist umgekehrt die politisch-mediale Distanz Voraussetzung für eine objektive und kritische Berichterstattung oder weltfremde Selbstbezüglichkeit des Journalismus? Die Studie befasst sich mit Normen, Strategien und Handlungsmustern, die zur Strukturierung der Interaktion zwischen Politikern und Journalisten beitragen; sie zeigt, dass aufgrund wechselseitiger Abhängigkeiten eine Interpenetrationszone entsteht, die Handlungsspielräume gleichermaßen eröffnet wie begrenzt. Theoretisch und empirisch soll deshalb die Forschungslücke in der politischen Kommunikationsforschung bezüglich des Begriffs der Interdependenz geschlossen werden. Als empirische Grundlage dienen 50 Leitfadeninterviews mit aktiven und ehemaligen Spitzenpolitikern und Journalisten überregionaler Leitmedien. Hoffmann ist wissenschaftlicher Assistent am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich. Aus dem Inhalt: 2. Das Verhältnis von Politik und Medien im Diskurs der politischen Kommunikationsforschung: 2.1 Politische Realität und mediale Realität; 2.2 Politische Akteure und Medienakteure. 3. Systemtheoretische Fundierung: 3.1 Supersystem, strukturelle Koppelung oder Interpenetrationszone?; 3.2 Interpenetration als Elitenkommunikation. 4. Handlungstheoretische Fundierung: 4.1 Teleologisches, normenreguliertes, dramaturgisches oder kommunikatives Handeln?; 4.2 Rolle; 4.3 Rahmung; 4.4 Inszenierung. 6. Handlungsorientierungen von Politikern und Journalisten: 6.1 Normativität und Relevanz von Handlungsorientierungen; 6.2 Anomieempfinden zwischen Selbstinszenierung und Selbstreflexion. 7. Autonomie und Interdependenz: 7.1 Die Begrenzung der Akteursautonomie; 7.3 Medialisierung und Politisierung. 8. Kommunikationsprozesse politisch-journalistischer Interpenetration; 9. Kommunikationsstrukturen politisch-journalistischer Interpenetration: 9.1 Kontaktintensität und Selbstreferenzialität; 9.2 Kommunikationsqualitäten; 9.3 Vertrauen, Ideologie und Professionalität; 9.4 Tauschbeziehungen; 9.5 Regeln zur Bewältigung von Kontingenz und Interdependenz; 9.6 Konfliktkommunikationen.
Christiane J. Fröhlich (CJF)
Dr., Soziologie mit Schwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung, wiss. Mitarbeiterin, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik, Hamburg.
Rubrizierung: 2.333 Empfohlene Zitierweise: Christiane J. Fröhlich, Rezension zu: Jochen Hoffmann: Inszenierung und Interpenetration. Wiesbaden: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/18666-inszenierung-und-interpenetration_21647, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 21647 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA
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