/ 03.06.2013
Wolfgang Wiedemeyer
Johannes Gerster. Ein Portrait. Mit einem Geleitwort von Bundeskanzler Helmut Kohl
Bonn: Bouvier Verlag 1995; 135 S.; brosch., 16,80 DM; ISBN 3-416-02594-6Erschienen ist die Biographie im Vorfeld der Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz 1996, bei denen Gerster für das Amt des Ministerpräsidenten kandidierte. Die Tonlage des Buches bezeichnet der Autor selbst als "wohlwollend" (9). Gersters bundespolitische Karriere - er war zuletzt stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion - hatte er zugunsten der Kandidatur in Mainz aufgegeben.
Dargestellt werden die Motive seines politischen Engagements, seine Ziele und Absichten sowie Privates. Über zweiundfünfzig Seiten schreiben fünfzehn Weggefährten über den Politiker, unter ihnen Annemarie Renger, Hans Koschnick, Rainer Eppelmann und Asher-Ben-Natan, erster Botschafter Israels in der Bundesrepublik. Es schließt sich ein Kapitel mit dem Titel "Das Wort hat der Abgeordnete" an, in der eine Rede Gersters im Deutschen Bundestag aus dem Jahre 1979 zur Frage der Verjährung von Verbrechen, insbesondere NS-Verbrechen im Wortlaut wiedergegeben ist. Hier bezog Gerster eine Minderheitenposition innerhalb seiner Fraktion, indem er sich gegen die Aufhebung der Verjährung von Mord aussprach. Abgedruckt ist auch seine Rede auf dem Landesparteitag der CDU Rheinland-Pfalz im Dezember 1993 vor seiner Nominierung zum Spitzenkandidaten. Beschlossen wird das Buch mit einem Interview mit ihm sowie ausgewählten Pressestimmen.
Sabine Steppat (Ste)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.3 | 2.331
Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Wolfgang Wiedemeyer: Johannes Gerster. Bonn: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1410-johannes-gerster_1593, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 1593
Rezension drucken
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
CC-BY-NC-SA