/ 17.06.2013
Edeltraud Roller / Frank Brettschneider / Jan W. van Deth (Hrsg.)
Jugend und Politik: "Voll normal!" Der Beitrag der politischen Soziologie zur Jugendforschung
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2006 (Veröffentlichung des Arbeitskreises "Wahlen und politische Einstellungen" der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft [DVPW] 11); 406 S.; brosch., 29,90 €; ISBN 978-3-531-14383-5Jugendforschung und politische Soziologie werden oftmals nebeneinander betrieben, ohne offensichtliche Berührungspunkte aufzugreifen. Erst in den letzten Jahren hat sich dies bei umfangreichen empirischen Jugendstudien der Deutschen Shell oder des Deutschen Jugendinstituts geändert, wobei aufgrund einer mangelnden Datenlage problematische Interpretationen gang und gäbe sind. In diesem Sammelband wird deshalb auf die umfangreicheren Datenbestände der politischen Soziologie zurückgegriffen, die sowohl Querschnitts- als auch Längsschnittsvergleiche zulässt und damit die Analyse von Alters-, Perioden- und Kohorteneffekte ermöglicht. Das „inhaltliche Ziel des Bandes besteht darin, das Verhältnis der Jugend zur Politik in Bezug auf ein breites Spektrum zentraler politischer Einstellungen und Verhaltensweisen zu analysieren und eine umfassende Bestandsaufnahme vorzulegen.“ (11) Der Band gliedert sich dazu in vier Kapitel. Im ersten werden die theoretischen und methodischen Grundlagen reflektiert, im darauf folgenden die politische Unterstützung und Wertorientierungen, dann das politische Interesse und politische Partizipation und schließlich die Wahlbeteiligung und -entscheidung. Die durchweg quantitativ-empirischen Beiträge wurden zumeist auf einer Tagung des DVPW-Arbeitskreises „Wahlen und politische Einstellungen“ bereits 2004 präsentiert. In der Gesamtschau ist deren zentrales Ergebnis, dass das Verhältnis der Jugendlichen zur Politik sich bei allen Unterschieden im Detail nicht grundsätzlich von dem der Erwachsenen unterscheidet. Ein zweites zentrales Ergebnis ist, dass bei der heutigen Jugend im Gegensatz zu den 70er- und 80er-Jahren die postmaterialistische Orientierung an Bedeutung verloren hat.
Christoph Busch (CHB)
Dr., Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen.
Rubrizierung: 2.35 | 2.331 | 2.332 | 2.325
Empfohlene Zitierweise: Christoph Busch, Rezension zu: Edeltraud Roller / Frank Brettschneider / Jan W. van Deth (Hrsg.): Jugend und Politik: "Voll normal!" Wiesbaden: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/14695-jugend-und-politik-voll-normal_26719, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 26719
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Dr., Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen.
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