/ 03.06.2013
Klaus Dörre
Junge GewerkschafterInnen - vom Klassenindividuum zum Aktivbürger? Gewerkschaftliches Engagement im Leben junger Lohnabhängiger
Münster: Westfälisches Dampfboot 1995; 479 S.; kart., 64,- DM; ISBN 3-929586-33-9Diss. FB Gesellschaftswiss. und Philosophie Marburg; Erstgutachter: F. Deppe. - Der Autor fragt nach den Motiven gewerkschaftlichen Engagements bei Jugendlichen, vor dem Hintergrund zunehmender Individualisierung und Interessendifferenzierung. Auf der Basis von fünf ausführlichen Einzelfall-Analysen entwirft er eine Typologie zu sozialer Herkunft, zu Bildungs- und Berufsbiographie, zu biographischen Reproduktionsmustern und zu politischen Biographien jugendlicher GewerkschafterInnen. Während "gängige Basisphilosophien sukzessive ihre sinnstiftende, handlungsorientierende Kraft einbüßen" (447), könnte sich als neues Leitbild "die Figur eines Aktivbürgers/einer Aktivbürgerin [durchsetzen], die selbstbewußt alle legitimen Mittel nutzt, um Ansprüche auf soziale Rechte und demokratische Beteiligung in Betrieb und Gesellschaft öffentlich geltend zu machen" (448).
Inhaltsübersicht: 1. Entsolidarisierung oder neue Politikzugänge; 2. Theoriefolien: Lebenswelt, Biographie und politisch-gewerkschaftliche Selbstpolitisierung; 3. Individuelle Vergesellschaftung, politische Bildung und gewerkschaftliches Engagement; 4. Zur Anlage der empirischen Untersuchung; 5. Einzelfall-Analyse; 6. Fallvergleich: Biographische Verläufe, politische Persönlichkeit, gewerkschaftliches Engagement; 7. Vom Klassenindividuum zum Aktivbürger?
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.331
Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Klaus Dörre: Junge GewerkschafterInnen - vom Klassenindividuum zum Aktivbürger? Münster: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1063-junge-gewerkschafterinnen---vom-klassenindividuum-zum-aktivbuerger_1014, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 1014
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Dr., Politikwissenschaftler.
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