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/ 03.06.2013
Michael Rieger

Konflikt und Konfliktvermeidung. Die Bearbeitung politischer Konflikte in der Bundeswehr

Opladen: Westdeutscher Verlag 1995 (Studien zur Sozialwissenschaft 159); 303 S.; kart., 54,- DM; ISBN 3-531-12765-9
Untersuchungsgegenstand ist der Konflikt zwischen dem Darmstädter Signal und der Bundeswehrführung. Rieger geht es grundsätzlich nicht um die Inhalte der Debatte über die militärstrategische Orientierung Anfang der achtziger Jahre. Er möchte zeigen, welche Konfliktphasen in der Auseinandersetzung zwischen kritischen Offizieren bzw. Bundeswehrangehörigen und dem Verteidigungsministerium durchlaufen wurden. Als Ergebnis seiner sozialwissenschaftlichen Arbeit hält Rieger fest, daß die Auseinandersetzung bisher nicht zu einem befriedigenden Ende gebracht werden konnte, weil es vor allem die Bundeswehrführung versäumt habe, die Argumente des Darmstädter Signals inhaltlich zu diskutieren. Stattdessen habe sie zu "Herrschaftsmittel[n]" gegriffen, "um die inhaltlichen Streitpunkte formal zu sanktionieren" (270). Einen weiteren Höhepunkt des Konfliktes sieht Rieger in der Debatte um das sogenannte Soldatenurteil. Aus dem Inhalt: 1. Entwicklung der Fragestellung: Konflikte in der Bundeswehr; 2. Methodische Überlegungen zur Analyse des Konflikts; 3. Vom gemeinschaftlichen Problem zur Herausbildung der Konfliktparteien - Die Konstitutionsphase; 4. "Staatsbürger in Uniform" und "Primat der Politik" - Zwei Konzepte im Widerstreit der Interpretationen und Anwendungen; 5. "Eiszeiten" - Die neuen Spielarten des Konflikts; 6. Zusammenfassung.
Axel Gablik (AG)
Dr., Historiker.
Rubrizierung: 2.3242.35 Empfohlene Zitierweise: Axel Gablik, Rezension zu: Michael Rieger: Konflikt und Konfliktvermeidung. Opladen: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1280-konflikt-und-konfliktvermeidung_1406, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 1406 Rezension drucken
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