In der Reihe "Medien in Deutschland" legt der Autor den zweiten Band vor, der das Medium Rundfunk behandelt, wozu sowohl Radio als auch Fernsehen zählen. Im ersten Teilband wird erläutert, warum es für den Begriff "Rundfunk" bis heute keine einheitliche Definition gibt. Der folgende Abriß zur Rundfunktechnik sowie ein Überblick über ausgewählte Aspekte der Geschichte des Mediums verdeutlichen, daß die historische Forschung in beiden Bereichen weniger fortgeschritten ist, als angesichts der gesellschafts- und kulturpolitischen Bedeutung des Themas angenommen werden könnte. Wer wissen will, wie sich die deutsche Rundfunklandschaft von ihren Anfängen bis in die Gegenwart entwickelt hat, wird ausführlich und sachlich informiert. Dabei überzeugt besonders die Berücksichtigung der Entwicklungen seit der Wiedervereinigung. Darüber hinaus bietet der Autor eine auch für Laien verständliche Darstellung des Rundfunkrechts und der politischen Rahmenvorgaben. Im zweiten Teilband findet sich eine Erläuterung der Organisation und Finanzierung des Rundfunks sowie der komplexen Verwaltungsstrukturen in diesem Bereich. Anspruch des Buches ist es offenbar nicht, Schlüsse von der Organisation der Sender auf Inhalte und Strukturen ihrer Programme zu ziehen. Statt dessen beschränkt sich der Autor auf eine Beschreibung der Nutzung der Rundfunkprogramme anhand von empirischen Daten aus der jüngsten Zeit. Ein eigenes Kapitel über den privaten Rundfunk und seine Entwicklung sowie abschließende Anmerkungen zur Rundfunkpolitik setzen sich kritisch mit der momentanen Situation des Rundfunks auseinander. Dem Autor erscheint die heutige Lösung des "dualen Rundfunksystems" als falscher, weil nicht konsequent durchgeführter Kompromiß. Das alle wesentlichen Aspekte ansprechende und aktuelle Entwicklungen berücksichtigende Kompendium ermöglicht durch seine übersichtliche Gliederung eine einführende Lektüre ebenso wie die gezielte Suche nach Information zu einzelnen Themen.