/ 20.06.2013
Hajo Schumacher
Roland Koch. Verehrt und verachtet
Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 2004; 340 S.; 9,90 €; ISBN 3-596-16153-3„So konservativ Koch auch oftmals auftreten mag, er hat zugleich auch viel von dieser zeitgenössischen Elastizität“ (10), schreibt Schumacher. Diesen Spannungsbogen, der auch im Untertitel mit „Verehrt und verachtet“ umrissen ist, arbeitet der Journalist durchgängig in dieser Biografie des hessischen Ministerpräsidenten heraus. Insgesamt erscheint Koch als ein zielstrebiger, fleißiger Politiker, der sich in dem sehr konservativen, lange von Alfred Dregger geprägten CDU-Landesverband nicht ungern nach der Decke rechts von der Mitte streckte. Im Zweifelsfall allerdings würde nach dem Eindruck Schumachers wohl die machtpolitische und nicht die ideologische Frage die politische Strategie Kochs bestimmen. Eine beeindruckende Ausnahme von dieser mutmaßlichen Regel ist allerdings die enge Bekanntschaft Kochs mit dem Daila Lama. Für diesen tritt er schon lange offen politisch ein. Insgesamt zeichnet sich diese Biografie durch eine gründliche Recherche aus, wobei sich Schumacher, der erkennbar kein Anhänger des Politikers Koch ist, trotz gelegentlicher Polemik um eine faire Darstellung bemüht.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.3 | 2.325 | 2.331
Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Hajo Schumacher: Roland Koch. Frankfurt a. M.: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23158-roland-koch_26511, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 26511
Rezension drucken
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
CC-BY-NC-SA