Angesichts einer überzogen kritischen Haltung der Öffentlichkeit zum Verbändewesen in Deutschland halten die Autoren eine differenzierte Aufklärung über diesen Teilbereich des politischen Systems für geboten. Sie wollen „Leistungen und Funktionen organisierter Interessen empirisch dokumentieren und theoretisch erklären“ (13). Dazu gliedern sie das Thema in fünf Kapitel. Zunächst klären sie die grundlegenden Begriffe und stellen die wichtigsten Verbändetheorien vor. Danach zeigen sie das Spektrum an Verbänden in Deutschland und vertiefen dies an ausgewählten Beispielen wie dem DGB. Im dritten Teil erläutern die beiden Politikwissenschaftler die Funktionen der Verbände in der Praxis. In den letzten beiden Kapiteln werden die aktuellen Entwicklungstrends in Deutschland analysiert - wie beispielsweise die Wiedervereinigung, die europäische Integration, das kommerzielle Lobbying sowie die Modernisierung des Verbändeswesens in der westlichen Welt. Die gut lesbare Einführung liefert einen didaktisch gelungenen Überblick über das Thema und richtet sich an einen breiten Kreis von politisch Interessierten.