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/ 04.06.2013
Frank Schnieder

Von der sozialen Bewegung zur Institution? Die Entstehung der Partei DIE GRÜNEN in den Jahren 1978 bis 1980. Argumente, Entwicklungen und Strategien am Beispiel Bonn/Hannover/Osnabrück

Münster: Lit 1998 (Politische Parteien in Europa 2); 175, XIII S.; brosch., 29,80 DM; ISBN 3-8258-3695-9
Der Autor geht von den folgenden Arbeitshypothesen aus: "Hinsichtlich der Durchsetzung der Ziele bestand zur Gründung einer neuen Bundespartei keine Alternative. Die Bedingungen zur Parteigründung waren 1978 bis 1980 besonders günstig. Die Grünen wurden der 'parlamentarische Arm' der sozialen Bewegungen. Zwischen den Grünen und den sozialen Bewegungen bestand dennoch ein Konkurrenzverhältnis. Die politische Spannbreite der grünen Bewegung in ihrer Gründungsphase war größer, als eine einzige Partei sie hätte repräsentieren können." (12) Anhand dieser Hypothesen schildert Schnieder die Geschichte und Vorgeschichte der Gründung der Partei Die Grünen als Prozeß der Institutionalisierung. Dabei werden der Landesverband Niedersachsen und der Stadtverband Osnabrück als exemplarisch vorgestellt. Inhalt: 2. Historische Darstellung: 2.1 Eckdaten der Parteigründung auf drei Ebenen; 2.2 Gründung und Auflösung der drei Vorgängerparteien; 2.3 Beispiele für die Relationen zwischen den Parteiebenen. 3. Sozialwissenschaftliche Bearbeitung: 3.1 Definitionen und Funktionen; 3.2 Frühere soziale Bewegungen; 3.3 Soziale Bewegungen und Initiativen der Gründungsphase; 3.4 Gründungsparteien und -gruppen der Partei Die Grünen; 3.5 Formale Gemeinsamkeit der Bewegung: der Grundkonsens; 3.6 Interessenkonflikte; 3.7 Grenzziehungen; 3.8 Der Prozeß der Institutionalisierung. 4. Befragung von Gründungsmitgliedern; 5. Warum die Gründung einer grün-alternativen Bundespartei unumgänglich war - Elemente eines Entwicklungsprozesses zwischen 1970 und 1980: 5.1 Zweifel am Paradigma des Wirtschaftswachstums; 5.2 Das Ende des "Bonner Frühlings"; 5.3 Schmidt oder Strauß: das Fehlen politischer Alternativen; 5.4 Das Fehlen oppositioneller Parlamentspolitik; 5.5 Nicht vorgesehen: direkte Demokratie; 5.6 Gesucht: ein Ausweg aus der Allparteienkoalition; 5.7 Das auslösende Moment; 5.8 Fazit der Bewegung. 6. Schlußfolgerungen: 6.1 Die grün-alternative Bewegung war in vielfacher Weise heterogen; 6.2 Die politische Bandbreite der Bewegung war viel zu groß für eine einzige Partei; 6.3 Die Grünen wurden kein "parlamentarischer Arm" der Bewegungen; 6.4 Die Grünen wurden immerhin eine basisdemokratische Partei.
Heinz-Werner Höffken (Hö)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 2.331 Empfohlene Zitierweise: Heinz-Werner Höffken, Rezension zu: Frank Schnieder: Von der sozialen Bewegung zur Institution? Die Entstehung der Partei DIE GRÜNEN in den Jahren 1978 bis 1980. Münster: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/6194-von-der-sozialen-bewegung-zur-institution-die-entstehung-der-partei-die-gruenen-in-den-jahren-1978-bis-1980_8419, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 8419 Rezension drucken
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