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/ 03.06.2013
Josef Schmid

Wohlfahrtsverbände in modernen Wohlfahrtsstaaten. Soziale Dienste in historisch-vergleichender Perspektive

Opladen: Leske + Budrich 1996; 379 S.; kart., 56,- DM; ISBN 3-8100-1589-X
Habilitationsschrift Fakultät für Sozialwissenschaft Bochum. - Ausgangsfragen der Untersuchung sind: "Warum gibt es in Deutschland Wohlfahrtsverbände und in anderen Ländern nicht? Und welche Folgen hat dies für die Struktur und Funktion des jeweiligen Wohlfahrtsstaates?" (5) Zur Beantwortung der Fragen stellt der Autor zunächst den Stand der Forschung in diesem Bereich dar und vergleicht in vier Länderstudien (Deutschland, die Niederlande, Großbritannien und Schweden) Strukturen und Entwicklungen der Verbändewohlfahrt. Außerdem nimmt Schmid eine theoretische Verortung der Thematik vor. Mit dem Terminus Wohlfahrtsverbände werden sechs Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege bezeichnet: Deutscher Caritasverband; Diakonisches Werk; Deutsches Rotes Kreuz; Arbeiterwohlfahrt; Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband; Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden. Die Wohlfahrtsverbände zählen zu den sogenannten "[u]nbekannten Riesen" (14) in der deutschen Verbändelandschaft. Sie gelten als "'dritte Sozialpartner'" (15), die nicht nur Interessenvertretungen sind, sondern auch Anbieter und Träger sozialer Dienste. Politisch kommt ihnen insofern große Bedeutung zu, als sozialpolitische Programme ohne sie kaum zu realisieren sind. Zudem haben sie auf dem Arbeitsmarkt ein nicht unerhebliches Gewicht, denn sie beschäftigen bundesweit rund eine Million Menschen. Inhaltsübersicht: I. Diskussion des Forschungsstandes: 1 Einführung in das Thema und die Idee der Untersuchung: "Wohlfahrtsverbände in modernen Wohlfahrtsstaaten"; 2 Forschungsansätze zum Thema: Darstellung und Kritik. II. Beschreibungen und Analysen: 3 Wohlfahrtskonfigurationen in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und Schweden; 4 Wohlfahrtsverbände und Brüche des politischen Kontextes in den 90er Jahren: Neue Herausforderungen und alte Strukturen in Deutschland?; 5 Verbändewohlfahrt im Vergleich: Dimensionen, Ebenen und Determinanten nationaler Systeme. III. Theoretische Synthese und Perspektiven: 6 Die Persistenz von Wohlfahrtsverbänden in modernen Wohlfahrtsstaaten: eine historisch-vergleichende Erklärung; 7 Ein christdemokratisches Gesellschafts- und Politikmodell als mittelbare Folge des Staat-Kirche-Konflikts; 8 Fazit und Perspektiven: Wohlfahrtsverbände und Wohlfahrtsstaat in einem breiteren gesellschaftstheoretischen Kontext.
Sabine Steppat (Ste)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.222.331 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Josef Schmid: Wohlfahrtsverbände in modernen Wohlfahrtsstaaten. Opladen: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1475-wohlfahrtsverbaende-in-modernen-wohlfahrtsstaaten_1674, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 1674 Rezension drucken
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