/ 03.06.2013
Sabine Jungk (Hrsg.)
Zwischen Skandal und Routine? Rechtsextremismus in Film und Fernsehen
Marburg: Schüren 1996; 223 S.; pb., 36,- DM; ISBN 3-89472-302-5Rechtsextremismus ist weitgehend aus der Medienberichterstattung verschwunden. Für die Autoren des aus einem Projekt des Adolf Grimme Instituts hervorgegangenen Bandes handelt es sich um die Folge der "Ereignisorientierung der Medienberichterstattung, die überwiegend auf die - tatsächlich erschreckenden - Symptome rechtsextremistischer Orientierungen reagiert, statt solide und verantwortliche Berichterstattung über Ursachen und Hintergründe eines 'Extremismus der Mitte' auch jenseits der 'Konjunkturen der Gewalt' anzubieten" (5 f.).
Inhalt: Sabine Jungk: Einleitung (5-8). I. Dokumentarische Rekonstruktionen: Peter Zimmermann: "Antifaschismus" und "Vergangenheitsbewältigung" (10-24); Sabine Jungk: Unterbelichtet: Frauen und Rechtsextremismus in filmischen Dokumentationen (25-43); Stefan Reinecke: Wie darf man Nazis zeigen? Ein Rückblick auf "Stau - jetzt geht's los", "Beruf Neonazi" und "Wahrheit macht frei" (44-54); Thomas Heise: Stau - Jetzt geht's los (Gespräch) (55-58); Esther Schapira: Zeinabs Wunden (59-66); Gert Monheim: "Wer Gewalt sät...". Von Brandstiftern und Biedermännern (Gespräch) (67-75). II. Aufklärung oder Anstiftung? Rechtsextremismus in der Aktuellen Berichterstattung: Jürgen Püschel / Hans-Jürgen Weiß: Fernsehberichterstattung über Rechtsextremismus, Ausländer und Asyl im Sendervergleich (77-95); Mariam Niroumand: Weltmitte, Weltgewissen. Der Brand in der Lübecker Hafenstraße - Reaktionen in Printmedien und im Fernsehen (96-103); Wolfgang Kapust: Rechtsradikalismus als Thema in den Programmen des Westdeutschen Rundfunks (104-115); Dietmar Schumann: "Die Angst, die wir spüren...": Wenn Journalisten zu Betroffenen werden (Gespräch) (116-120); Gunther Latsch: Sehen, hören, einordnen: "Eine Woche der Gewalt" (Gespräch) (121-128). III. Info - oder Entertainment? Spielfilme, Talk und Sport: Rainer Vowe: Hakenkreuz-Krimis. Ikonografie neonazistischer Jugendlicher in TV-Filmen (130-135); Hanno Brühl: Kahlschlag (Gespräch) (136-143); Thorsten Näter: Die Bombe tickt (Gespräch) (144-153); Sybille Müller: Rechtsradikale im Bild. Die Darstellung rechtsextremer Politiker im deutschen und französischen Fernsehen (154-163); Heinz Günter Clobes: Spiel ohne Ball. Rassismus - Fußballfans - Fernsehen (164-174). IV. Gut gemeint - Fatale Folgen? Wirkungen der Medien: Ralph Weiß: Zwischen Anstiftung und Aufklärung. Zur Rolle der Medien gegenüber dem Rechtsextremismus - ein Forschungsüberblick (176-198); Uwe Sander: Die zunehmende Unkalkulierbarkeit von Aufklärung. Wie "wirken" mediale Berichte über Rechtsextremismus und Gewalt? (199-211); Michael Kaden: Medienpädagogischer Notfall: "Es brennt in Brandenburg" (212-217); Matthias Spehr: Subjektive Jugendvideos gegen die Halbwahrheiten des Fernsehens (Gespräch) (218-223).
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.333 | 2.35 | 2.37
Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Sabine Jungk (Hrsg.): Zwischen Skandal und Routine? Marburg: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1606-zwischen-skandal-und-routine_1828, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 1828
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Dr., Politikwissenschaftler.
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