Die Kernbeiträge dieses Sammelbandes wurden von Volkswirten und Betriebswirten verfasst. Das Hauptaugenmerk liegt auf Fragen der Korruption und Bestechung in Unternehmen. Analysekonzepte und Lösungsmodelle werden hauptsächlich auf der Grundlage von Rational-Choice-Ansätzen entwickelt und beschreiben die verhaltenssteuernden Wirkungen verschiedener Regelwerke für und in Unternehmen. Eine klar negative Beziehung von Korruption und Wirtschaftswachstum wird mittels einer Aggregatdatenanalyse im Beitrag von Graf Lambsdorff konstatiert. Wie sich verschiedene politische Systeme auf die Regulierung von Finanzmärkten und Unternehmen und also auch auf die „gute Unternehmensführung“ auswirken, wird unter der Prämisse des Staats und der politischen Führung als Gewinnmaximierer von Christian Harm diskutiert. Eine ökonomische Theorie der Moral greift Michael Schramm auf und entwickelt diese spieltheoretisch fort, ohne allerdings über die Beschreibung spezifischer Entscheidungssituationen, die zur Bestechung verleiten können, hinauszugehen. Aus institutionenökonomischer Sicht kommt Martin Leschke zu dem Schluss, dass vor allem eine stark wettbewerbsorientierte Ausrichtung des Wirtschaftssystems der Korruption effektiv vorbeugen kann. Der für die Politikwissenschaft relevanteste Beitrag befasst sich mit der Rolle von Nichtregierungsorganisationen im Kampf gegen die Korruption. Darin beschreiben hauptsächlich Praktiker ihre Rolle im Rahmen der politischen Bildung und der konkreten Politikberatung, vor allem bei dem Bemühen, internationale Standards zu entwickeln und Antikorruptionsregime aufzubauen.