Diss. Bremen; Gutachter: G. Winter, T. Medhanie. –Der Autor analysiert die Zusammenhänge zwischen Umweltzerstörung und Korruption im Niger-Delta. Er fragt nach der Rolle der Korruption in Bezug auf die Unfähigkeit der nigerianischen Regierung zur Beseitigung der Umweltzerstörung. Adeh untersucht ihren Einfluss zwar im Hinblick auf die Umweltgesetzgebung, aber vor dem Hintergrund der gesamtgesellschaftlichen humanitären und ökonomischen Entwicklung des Niger-Deltas. Er kommt zu dem Ergebnis, dass Korruption entscheidend zum Versagen der politisch Verantwortlichen beim Umweltschutz beiträgt. Die Ursache hierfür sieht er in Schlupflöchern in der Umweltgesetzgebung und in der mangelnden Entschlossenheit bei der Umsetzung gesetzlicher Regelungen. Adeh kritisiert, dass die ökonomischen Entwicklungsmöglichkeiten der im Delta lebenden Menschen immer stärker durch die Umweltzerstörung beeinträchtigt werden. So intensivierten sich soziale Spannungen und es gebe eine steigende Anzahl gewaltbereiter und krimineller Jugendlicher. Insgesamt hält Adeh den Ölreichtum im Niger-Delta für alles andere als einen Segen: „The availability of oil and the proceeds thereof have brought nothing but poverty, disease, misery, insecurity, conflicts, political instability, environmental degradation, lack of development, loss of jobs and risk of human health“ (14). Er empfiehlt der Politik daher eine Stärkung der ökonomischen Entwicklung mit klaren Regeln für die Ölförderung, um darauf aufbauend die voranschreitende Zerstörung des Deltas zu bekämpfen. Um einmal beschlossene Maßnahmen auch erfolgreich umsetzen zu können, fordert Adeh eine Harmonisierung aller für diesen Bereich relevanten Institutionen in Verbindung mit einer intensiven polizeilichen Aufklärung. Darüber hinaus sollten für die kommunale Entwicklung bestimmte Gelder in Zukunft dezentral vergeben werden.