Die politische Ordnung der USA ist der Prototyp des präsidentiellen Regierungssystems. Regierungsmitglieder dürfen durch das Inkompatibilitätsgebot nicht dem Parlament angehören, der Fortbestand der Regierung ist unabhängig von parlamentarischen Mehrheiten, der Präsident hat keine Befugnis zur Parlamentsauflösung, die Partei des Präsidenten ist von diesem relativ unabhängig. Das politische System der USA repräsentiert damit einen der beiden Grundtypen westlicher Regierungssysteme. Die Erörterung der politischen Ordnung der USA ist deshalb immer wieder ein Buchmarktthema. Eine der durchgängig informativsten Publikationen ist dabei seit der ersten Auflage von 1989 Emil Hübners knappes Kompendium. In der nun vorliegenden siebten überarbeiteten und aktualisierten Auflage führt Ursula Münch das Werk fort. Neben kleineren Veränderungen – u. a. in den Hauptkapiteln Föderalismus, Interessenverbände, Parteien, Wahlen, Präsident und Kongress, Gerichtswesen, politische Kultur – hat vor allem das Kapitel Massenmedien eine Erweiterung durch einen Abschnitt „Digitalisierung und Ideologisierung“ (109‑112) erfahren. Insgesamt wächst der Gesamtumfang des Bandes damit nur geringfügig (um fünf Druckseiten gegenüber der sechsten Auflage von 2007), doch erfährt das Werk ganz wesentliche Aktualisierungen: in Bezug auf das Zusammenwirken der Verfassungsorgane in der aktuellen Präsidentschaft etwa, hauptsächlich aber in den statistischen und bibliografischen Angaben. Wer eine aktuelle, grundlegende, problemgestützte (und auch preiswerte) Einführung in die politische Ordnung der USA sucht, wird bei Hübner/Münch über den systemischen Einzelfall hinaus auch im Blick auf den präsidentiellen Systemtyp ganz allgemein fündig.