Diss. Erlangen-Nürnberg; Gutachter: W. Lachmann, E. Dürr. – Als Taiwan 1945 wieder an China zurückgegeben wurde, war die Wirtschaft der Insel vornehmlich landwirtschaftlich ausgerichtet und befand sich auf dem Niveau eines Entwicklungslandes. Heute dagegen gilt sie als hoch industrialisiert. Seit Jahren weist Taiwan kontinuierlich hohe jährliche Wachstumsraten, eine relativ geringe Staatsverschuldung und eine niedrige Inflationsrate auf. Zudem ist die Arbeitslosigkeit minimal und die sozialen Unterschiede sind relativ gering. Die Autorin untersucht, welche Faktoren diesen fundamentalen Wandel in Taiwan ermöglicht haben. Sie analysiert die ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen und Entscheidungen in chronologischer Reihenfolge: Zunächst gibt sie einen einführenden Länderüberblick und skizziert die Geschichte Taiwans bis zum Ende des japanisch-chinesischen Krieges. Daran anschließend werden die letzten einhundert Jahre der taiwanesischen Geschichte in Einzelkapiteln detailliert analysiert. Erst geht Fan auf die Entwicklungen unter der japanischen Herrschaft ein, als das taiwanesische Wirtschaftswunder begann. Anschließend werden die Reformen der nachfolgenden Jahrzehnte dargestellt, wobei die Autorin verschiedene Entwicklungsphasen von zum Teil nur wenigen Jahren identifiziert, die sie jeweils ausführlich in getrennten Kapiteln darstellt. Damit bietet die Arbeit einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des Landes, der mit vielen Zahlen und Daten empirisch untermauert wird. Besonders hervorzuheben ist der übergreifende Ansatz der Autorin, der die Faktoren, die zu dem anhaltenden Erfolg des Landes führten, wie etwa ökonomische Reformen, politische Entscheidungen und gesellschaftlich-kulturelle Veränderungen, miteinander verknüpft.