Politikwiss. Diss. Potsdam; Gutachter: H. Fuhr, O. Edenhofer. – Können globale Netzwerke Politikprozesse effektiv steuern und so nachhaltige Ergebnisse erzielen? Der Autor untersucht die Voraussetzungen unter denen dezentrale Netzwerke zu einem effektiven Instrument der politischen Steuerung werden können. Er fußt seine Analyse auf verschiedene netzwerktheoretische Ansätze. Wienges analysiert hierzu die Arbeit von Netzwerken aus dem Bereich der Energieversorgung. Diese hätten sich seit der internationalen Klimakonferenz in Bali im Dezember 2007 vor der Aufgabe gesehen, verbindliche Zielvorgaben und Mechanismen zur Erreichung der Reduktionsziele von Treibhausgasen zu entwickeln. Diese Herausforderung umfasse so weitreichende Themenfelder wie den Transfer umweltfreundlicher Technologien, die Finanzierung umweltpolitischer Maßnahmen sowie den Aufbau neuer Kapazitäten im Bereich der umweltfreundlichen Energieversorgung. Der Autor stellt fest, dass es sich bei globalen Politiknetzwerken um eine relativ teure Form der internationalen Kooperation und globalen Steuerung handele. So fußten diese sehr stark auf der persönlichen Reputation einzelner Mitglieder. Darüber hinaus seien sie nur unzureichend institutionalisiert und böten teilweise unter großem Aufwand lediglich die Möglichkeit zum Austausch von Ideen. In Bezug auf die Effektivität von Energienetzwerken verweist der Autor auf eine Studie der Weltbank nach der das Wissensmanagement innerhalb dieser Netzwerke zwar verbessert werden müsste, dies gelte insbesondere für deren Aktivität im Bereich der Energieeffizienz, es aber dennoch nicht notwendig sei, auf andere Institutionen zurückzugreifen. Wienges folgert: „The effectiveness of global policy networks depends on strategy for governance through networks obeying the principles of governance in networks and how this strategy is applied by network managers.“ (284)