„‚Gut gegen Mölzer. Zu diesem Titel hat mich Daniel Glattauers E‑Mail‑Liebesroman ‚Gut gegen Nordwind‘ inspiriert“ (8), erklärt der Politologe und Sprecher von SOS Mitmensch in Österreich Alexander Pollak. Er wolle dem rechten Ideologen Andreas Mölzer in dem mit diesem Buch dokumentierten Streitgespräch politisch „den kalten (Nord‑)wind aus den Segeln“ (8) nehmen. Der Verfasser ist die Auseinandersetzung mit den österreichischen Rechtspopulisten gewöhnt, er hat in der Vergangenheit viel Gegenwind zu spüren bekommen, aber nie an seiner Aufgabe gezweifelt und es so in Österreich zu einiger Bekanntheit gebracht. Dauerhaft analysiert er das Verhalten der Freiheitlichen Partei Österreich (FPÖ). Daraus ist eingangs des Buches eine detaillierte Untersuchung zur Kommunikation der Partei entstanden, die das politische Gedankengut offenlegt. Darauf folgt das erwähnte Streitgespräch. Der Autor geht motiviert und argumentativ gerüstet in die Auseinandersetzung mit Andreas Mölzer. Diese verläuft lebhaft, durch Einschübe erklärt Pollak immer wieder, wie er die Aussagen des FPÖ‑Politikers wahrnimmt und einschätzt. Dabei entsteht ein kohärentes Gesamtbild des österreichischen Rechtspopulismus. Der Verfasser zeigt sich von der Parteikommunikation der FPÖ und deren Logik durchaus beeindruckt, schafft es aber dennoch, mit guten Argumenten zu bestehen. Pollak kontert, kämpft und wehrt sich gegen die Angriffe von Mölzer beispielsweise auf Pollaks eigene Herkunft. Es kommt zu einer intellektuell durchaus hochwertigen Debatte mit interessanten Ergebnissen, die vielfach die Schwachstellen der rechten Ideologie offenbaren. So schmerzt Mölzer deutlich die Aussage Pollaks, Österreich sei längst kein weißes Land mehr. Auch wenn Andreas Mölzer eine Ausnahme bildet – er sei „der einzige Intellektuelle in der FPÖ“ (106) –, so zeigt das Buch doch pointiert auf, wie der Kampf gegen rechts argumentativ geführt werden kann.