Der Band geht auf eine Reihe von Gesprächen zurück, die das ehemalige Staatsoberhaupt der Sowjetunion Gorbatschow und der japanische Philosoph Ikeda Mitte der 90er Jahre geführt haben. Der dabei entwickelte Dialog ist nach Themen und leitmotivischen Fragestellungen gegliedert. Trotz ausdrücklicher Unterschiede in ihrer kommunistischen bzw. buddhistischen Weltanschauung entwickeln sie in ihrem Gedankenaustausch kaum Streitpunkte. Die Gesprächspartner konzentrieren sich auf die Reflexion ihrer jeweiligen politischen und historischen Erfahrungen aus den letzten drei Jahrzehnten angesichts der tiefgreifenden Veränderungen der politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Verhältnisse weltweit. Besonderes Gewicht kommt dabei der Erörterung und Bewertung der durch die Politik der "Perestroika" und "Glasnost" in Gang gesetzten Umwälzung von Staat und Gesellschaft in der ehemaligen Sowjetunion zu. Rückblickend beurteilt der letzte Präsident der Sowjetunion diese maßgeblich von ihm gestaltete Politik als notwendig und erfolgreich, auch wenn der damit eingeleitete Prozeß den Zerfall des kommunistischen Staates und seinen persönlichen Machtverlust zur Folge gehabt habe. Die weitere Entwicklung und die von dem Prozeß ausgehenden internationalen Wirkungen werden von Gorbatschow und Ikeda übereinstimmend als Ausdruck der Suche nach einem "neuen Wertesystem, das der Menschheit helfen wird, künftige Prüfungen zu bestehen" (9), interpretiert. Inhaltsübersicht: 1. Der Politiker und seine Verantwortung vor der Geschichte; 2. Der moralische Sieg der Perestroika; 3. Ein Konflikt zwischen Religion und Philosophie; 4. Die Suche nach den eigenen Wurzeln; 5. Eine neue Zivilisation.