Politikwiss. Diss. Göttingen; Erstgutachter: P. Lösche. - Althaus greift eine spezifische Komponente des amerikanischen Wahlkampfes auf, die im Zuge der vielbeschworenen "Amerikanisierung" deutscher Wahlkämpfe auch hierzulande zunehmende Bedeutung erlangen wird: die professionelle Beratung von Wahlkampf und Politik im allgemeinen. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, ob die "political consultants" eine Profession im berufssoziologischen Sinne darstellen. Hinter dieser zunächst nur definitorisch interessant erscheinenden Fragestellung verbirgt sich jedoch zugleich die Frage "nach Rolle und Wirkung dieser neuen politischen Elite im demokratischen Prozeß" (16). Seine Fragestellung operationalisiert Althaus anhand von sechs näher zu untersuchenden Teilbereichen: "Abgrenzung eines Marktes für eine bestimmte Art von Expertise, bestimmte Formen von Klientenbeziehungen, der Berufsgemeinschaft, der Ausbildung und der Bindung an ethische Grundsätze, sowie ein bestimmter gesellschaftlicher Status" (299). Als Materialbasis dient Althaus dabei neben der amerikanischen Literatur zu diesem Thema eine Reihe von eigens durchgeführten teilstandardisierten Experteninterviews sowie eine schriftliche Befragung aus dem Jahre 1994 (Leitfragen und Fragebogen sind im Anhang wiedergegeben). Auf dieser Basis kann er ein Bild zeichnen, das selbst die jüngsten amerikanischen Studien zu diesem Thema in Systematik und empirischer Unterfütterung ausweitet. Neben dem Leitfaden der berufssoziologischen Definition bildet sich damit ein umfassendes Bild zum "state of the art" der Wahlkampfberatung in den USA. Nach Althaus' Resümee sind "die Kernkriterien der Professionalität erfüllt oder dabei sich zu erfüllen" (304). Trotz der weitaus stärker zu veranschlagenden Rolle der politischen Parteien in Deutschland werden sich einige dieser Trends wohl auch in der Bundesrepublik etablieren.