Sowohl die Wahlkampfforschung als auch die politische Kommunikationsforschung zum Internet hat in den letzten Jahren einen Aufschwung genommen. Die vorliegende Studie stellt aber keine Weiterentwicklung des Forschungsstandes dar, sondern soll nach dem Anspruch der Autoren, als praxisorientiertes Handbuch „alle nötigen Informationen [liefern], um sich mit dem Wahlkampf im Internet vertraut zu machen.“ (15). Dazu gliedern sie das Buch in die fünf Abschnitte Strategie, Organisation, Internetanwendungen, Fallbeispiele aus der Praxis. In den einzelnen Kapiteln werden verschiedene Ergebnisse aus Forschung und Praxis des Internetwahlkampfs in den USA und Deutschland präsentiert. Allerdings werden Erkenntnisse aus der boomenden Wahlkampfforschung kaum berücksichtigt. Insofern fehlt eine theoretische Einordnung der vielen zum Teil unverbundenen Informationen bzw. eine Begründung, warum bestimmte Informationen bedeutsam sind. Zum Beispiel ist der Nutzen von wiedergegebenen Statements von Praktikern des Internetwahlkampfs zu einzelnen Themen nicht ersichtlich. Insgesamt wirkt das Buch stellenweise wie ein umgestürzter Zettelkasten. Andererseits stellen die Autoren umfangreiche Informationen zu dem Thema bereit. Dies gilt insbesondere für die Kapitel zu den Internetanwendungen und Fallbeispielen. Deswegen werden die Autoren ihrem Anspruch, ein Handbuch für Praktiker zu schreiben, durchaus gerecht. Wissenschaftler finden immerhin einige Beispiele, die die eigene Forschung illustrieren können.