Die Studie ist Ergebnis eines 1994 am Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr begonnenen Forschungsprojektes der Autoren. Ausgehend von der Diskussion über Auftrag und Struktur der deutschen Streitkräfte vor dem Hintergrund der umstrittenen Neubestimmung der Ziele und Mittel deutscher Außen- und Sicherheitspolitik, sollen "Einstellungen und Meinungen von Zeit- und Berufssoldaten zum neuen und erweiterten Aufgabenspektrum der Bundeswehr" (1) untersucht werden. Hierzu werden die Ergebnisse einer Repräsentativbefragung von Unteroffizieren, Offiziersanwärtern und Offizieren der drei Teilstreitkräfte ausgewertet. Mögliche Merkmale und Probleme beleuchten die Autoren aus der Perspektive der Soldaten der "neuen" Bundeswehr unter sechs Aspekten: dem Verhältnis von Bundeswehr und Gesellschaft; der Einstellung zu Bundeswehreinsätzen im Auftrag der Vereinten Nationen; der technischen und psychologischen Einsatzbereitschaft der Truppe; der Einschätzung möglicher Belastungen und Gefahren durch den Einsatz im "Ernstfall"; der Integration von Frauen in die Bundeswehr; schließlich der Debatte über die Alternative Wehrpflicht oder Berufsarmee. Damit ist auch die Orientierung der zusammenfassend gestellten Frage nach der Richtung, in welche sich die Bundeswehr in jüngster Zeit entwickelt hat und noch entwickelt, bezeichnet. Hier lenken die Autoren das Augenmerk auf das Konzept der "Inneren Führung" und seine mögliche Gefährdung durch eine "Restauration des Nur-Militärischen" (1).