/ 30.05.2013
Sebastian Maaß
Oswald Spengler. Eine politische Biographie
Berlin: Duncker & Humblot 2013; 113 S.; kart., 18,- €; ISBN 978-3-428-13899-9Nach seinen vorherigen Veröffentlichungen zu Arthur Moeller van den Bruck, Othmar Spann und Friedrich Georg Jünger widmet sich der Autor mit Oswald Spengler einem weiteren Denker der Konservativen Revolution. Sebastian Maaß' Anliegen ist es dabei zu zeigen, dass Spengler „stets ein eigenständiger und eigenwilliger Denker blieb, der sich zeitlebens gegen eine Instrumentalisierung seiner Person für politische Zwecke verwehrte“ (12 f.). Hierfür untersucht er die politischen Schriften Spenglers, zu denen er unter anderem „Der Untergang des Abendlandes“, „Neubau des Deutschen Reiches“, „Jahre der Entscheidung“ „Politische Schriften“ sowie „Preußentum und Sozialismus“ zählt. Abgeleitet aus der Untersuchung dieser Schriften wird Spenglers politisches Denken skizziert. Besonders hervor treten dabei die antidemokratische Einstellung, seine Begeisterung für Mussolini sowie seine Vorstellung vom Aufbau des Staates. Warum Maaß, nachdem er das antidemokratische Denken Spenglers aufzeigt hat, im Fazit einen Einwand dagegen erhebt, dass dieser heute vorwiegend als „Verächter der Demokratie“ (102) gesehen wird, bleibt allerdings ein Rätsel. Dieses ist auch nicht damit aufzulösen, dass der Autor die späte Abneigung Spenglers gegen den Nationalsozialismus und seine mangelnde Bereitschaft, der NSDAP beizutreten, beschreibt. Mit dieser Haltung stützt er nur die These, dass sich Spengler von keiner politischen Strömung instrumentalisieren ließ. Maaß bleibt es jedoch schuldig zu erwähnen, dass die Ideen Spenglers auch Eingang in die Ideologie des Nationalsozialismus fanden – welche Folgen sich beispielsweise aus Spenglers Anti‑Egalitarismus ergeben, mit dem auch faschistisches Elitedenken begründet werden kann, findet keine Erwähnung. Insgesamt zeigt sich in Maaß‘ Biografie somit wenig Neues. Final sieht er Spengler als Jungkonservativen, der sich jedoch in manchen Punkten von diesen abgrenzt. Beendet wird die Monografie mit der Aufforderung, Spenglers Ideen nicht totzuschweigen. Diese jedoch von ihren historischen Auswirkungen zu entkoppeln, vermindert ebenso den wissenschaftlichen Erkenntniswert.
Ronny Noak (RNO)
B.A., Politikwissenschaftler, Student, Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Rubrizierung: 2.3 | 5.46 | 2.311 | 2.312 | 5.43
Empfohlene Zitierweise: Ronny Noak, Rezension zu: Sebastian Maaß: Oswald Spengler. Berlin: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/204-oswald-spengler_43619, veröffentlicht am 02.05.2013.
Buch-Nr.: 43619
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B.A., Politikwissenschaftler, Student, Friedrich-Schiller-Universität Jena.
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